Die Abendzeitung Nürnberg (AZ) erschien am 29. September zum letzten Mal. Das Blatt gilt als älteste Boulevardzeitung Deutschlands, die erstmalig am 18. Oktober 1919 heraus kam. 50 Arbeitsplätze, davon die Hälfte für Redakteure, wurden vernichtet. Die dju in ver.di bedauert diese Entscheidung des Managements und des Eigentümers Gunther Oschmann. „Das ist ein schwarzer Tag für die Pressevielfalt in Bayern“, erklärt dju-Geschäftsführer Kalle Kaschel-Arnold. Er fordert den raschen Abschluss eines Sozialplans, der die Folgen für die betroffenen Beschäftigten abmildere. Nach Ansicht der dju haben „Managementfehler und eine fehlende Konzeption zu dieser fatalen Entwicklung beigetragen, dazu knebelnde Druckverträge mit einem räumlich zu weit entfernten Druckunternehmen.“ In einem Gespräch mit Vertretern von ver.di und dem Bayerischen Journalistenverband hatte Geschäftsführer Roland Finn vor der Entscheidung zugesagt, auch für den Fall einer Schließung werde man sich um die betroffenen Beschäftigten kümmern. „Wir erwarten, dass diese Zusage jetzt schnell umgesetzt wird. Einzelheiten sind in einem Interessenausgleich und Sozialplan mit dem Betriebsrat oder einem Sozialtarifvertrag mit den Gewerkschaften auszuhandeln“, betont Kaschel-Arnold. Wichtig sei dabei, dass Auszubildenden und Volontären die Fortsetzung ihrer Ausbildung ermöglicht werde. Das wäre über Vereinbarungen mit anderen Zeitungsverlagen denkbar.