Burda: Entlassungen bei „TV Spielfilm“

Bei „TV Spielfilm“, der Programmzeitschrift aus dem Hause Burda, sollen 12 Mitarbeiter_innen gehen. Diese Nachricht kam bereits mit der Weihnachtspost. Während der Betriebsrat von „Endzeitstimmung“ unter den Beschäftigten spricht, beschreibt die Chefetage die Entlassungen als „Aufbruch“ ins Digitale. Schließlich seien in dem Bereich 13 neue Stellen geschaffen worden.

Acht der 13 neuen Stellen im Digitalbereich seien bereits besetzt, hatte Jonas Grashey, Leiter der Marken-PR bei Burda, gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärt. Zudem sei der Stellenabbau der sinkenden Print-Auflage und den rückläufigen Anzeigen geschuldet. Digital habe man die Markführerschaft mit „TV Spielfilm Live“ deutlich ausbauen können.
Mit den Entlassungen bei „TV Spielfilm“ gehen etwa ein Fünftel der 60köpfigen Belegschaft. Unter den Betroffenen befinden sich fünf Frauen, die Teilzeitstellen hatten, drei Schwerbehinderte sowie ein Betriebsrat. Der Betriebsratsvorsitzende Kai Nungesser, zeigte sich gegenüber dem „Handelsblatt“ entsetzt darüber, dass „keinerlei soziale Belange berücksichtigt wurden“. Zudem sorge man sich „angesichts dieses Aderlasses“ um die „hohe journalistische Qualität“ der Zeitschrift.
Burda betonte dagegen, dass versucht werde „individuelle und möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden“. Den schwerbehinderten Mitarbeitern werde nicht gekündigt. Ihnen würden vielmehr „Abfindungsangebote unterbreitet“, um das „Arbeitsverhältnis einvernehmlich zu beenden“, so der Verlagssprecher. Dieses Vorgehen sei „gemeinsam mit dem Betriebsrat vereinbart“ worden. wen

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Der Umgang mit Polizeiquellen

Auch die Polizei betreibt Pressearbeit und schreibt Mitteilungen. Ob diese für Medienschaffende als Quelle taugen, ist umstritten. Viele Journalist*innen übernehmen dennoch, was die Polizei im Netz postet und twittert. Dabei ist nach zahlreichen Vorfällen klar: Die Polizei ist ein eigenständiger Akteur in der öffentlichen Meinungsbildung. In unserem Podcast beschreibt Mohamed Amjahid, wie tief das Polizeiproblem in Deutschlands Sicherheitsarchitektur verwurzelt ist und was die Medien damit zu tun haben.
mehr »

US-Wahlkampf: Absurd, aber sehr real

Der US-Wahlkampf kommt in die heiße Phase. Journalistin und Historikerin Annika Brockschmidt beobachtet seit mehr als einem Jahrzehnt das politische System der USA. In ihren neuen Buch beschreibt sie, wie historische Entwicklungen und Machtkämpfe die republikanische Partei geprägt und radikalisiert haben. Mit M spricht Brockschmidt über die Kommunikationsstrategien der extremen Rechten in den USA und die Wahlberichterstattung.
mehr »

rbb-Intendantin blockiert Tarifeinigung

ver.di ruft die Beschäftigten des rbb ab dem 30. Oktober 2024 zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Grund ist die Weigerung der Intendantin Ulrike Demmer, den seit dem Frühjahr ausgehandelten Beendigungsschutz-Tarifvertrag für freie Beschäftigte im Programm zu unterzeichnen und in Kraft zu setzen. Dabei hat auch der Verwaltungsrat dem Tarifvertrag schon seit Monaten zugestimmt.
mehr »

Keine Rundfunkreform ohne faire Finanzierung

Die heutige Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) in Leipzig hat sich auf ihrer Sitzung zu einer Rundfunkreform in mehreren Staatsverträgen geeinigt. Zu einer Reform oder bedarfsgerechten Erhöhung des Rundfunkbeitrages konnte keine Einigung erzielt werden. ver.di kritisiert die Verzögerung und fordert eine angemessene Finanzierung.
mehr »