Burda: Entlassungen bei „TV Spielfilm“

Bei „TV Spielfilm“, der Programmzeitschrift aus dem Hause Burda, sollen 12 Mitarbeiter_innen gehen. Diese Nachricht kam bereits mit der Weihnachtspost. Während der Betriebsrat von „Endzeitstimmung“ unter den Beschäftigten spricht, beschreibt die Chefetage die Entlassungen als „Aufbruch“ ins Digitale. Schließlich seien in dem Bereich 13 neue Stellen geschaffen worden.

Acht der 13 neuen Stellen im Digitalbereich seien bereits besetzt, hatte Jonas Grashey, Leiter der Marken-PR bei Burda, gegenüber dem „Handelsblatt“ erklärt. Zudem sei der Stellenabbau der sinkenden Print-Auflage und den rückläufigen Anzeigen geschuldet. Digital habe man die Markführerschaft mit „TV Spielfilm Live“ deutlich ausbauen können.
Mit den Entlassungen bei „TV Spielfilm“ gehen etwa ein Fünftel der 60köpfigen Belegschaft. Unter den Betroffenen befinden sich fünf Frauen, die Teilzeitstellen hatten, drei Schwerbehinderte sowie ein Betriebsrat. Der Betriebsratsvorsitzende Kai Nungesser, zeigte sich gegenüber dem „Handelsblatt“ entsetzt darüber, dass „keinerlei soziale Belange berücksichtigt wurden“. Zudem sorge man sich „angesichts dieses Aderlasses“ um die „hohe journalistische Qualität“ der Zeitschrift.
Burda betonte dagegen, dass versucht werde „individuelle und möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden“. Den schwerbehinderten Mitarbeitern werde nicht gekündigt. Ihnen würden vielmehr „Abfindungsangebote unterbreitet“, um das „Arbeitsverhältnis einvernehmlich zu beenden“, so der Verlagssprecher. Dieses Vorgehen sei „gemeinsam mit dem Betriebsrat vereinbart“ worden. wen

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »

Süddeutsche ohne Süddeutschland?

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) will sich aus der Regionalberichterstattung in den Landkreisen rund um München weitgehend zurückziehen. Am Mittwoch teilte die Chefredaktion der SZ zusammen mit der Ressortleitung den rund 60 Beschäftigten in einer außerordentlichen Konferenz mit, dass die Außenbüros in den Landkreisen aufgegeben werden und die Berichterstattung stark zurückgefahren wird. Dagegen wehrt sich die Gewerkschaft ver.di.
mehr »

Breiter Protest für Rundfunkfinanzierung

Anlässlich der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten (MPK) in Leipzig fordert ver.di die Fortführung des Reformdiskurses über die Zukunft öffentlich-rechtlicher Medienangebote und über die Strukturen der Rundfunkanstalten. Die notwendige Debatte darf die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten jedoch nicht daran hindern, ihren vom Bundesverfassungsgericht zuletzt im Jahr 2021 klargestellten Auftrag auszuführen: Sie müssen im Konsens die verfassungsmäßige Rundfunkfinanzierung freigeben.
mehr »

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »