Facebook News von dpa kuratiert

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Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) übernimmt ab 1. April das Kuratieren journalistischer Nachrichten auf Facebook. dpa-Redakteur*innen sorgten demnach für Auswahl und Pflege von Inhalten aus deutschen Medienhäusern auf Facebook News. Vertragspartner seien Meta und die dpa-Tochter dpa Infocom, teilten beide Unternehmen mit. dpa als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Medien sei für diese Aufgabe „prädestiniert“, so der Geschäftsführer der Nachrichtenagentur.

Unter dem Dach der dpa-Infocom sollen sich nun erfahrene Journalist*innen unter Redaktionsleiter Christian Röwekamp ausschließlich um die Kuratierung von Facebook News kümmern. Das neu zusammengestellte Team werde nicht in weitere redaktionelle Abläufe eingebunden sein, informiert dpa. So werde man sicherstellen, dass die Nutzer*innen von Facebook News an jedem Tag des Jahres und rund um die Uhr mit aktuellen Informationen der deutschen Medien versorgt werden.

Bisher war der vom Verlag Axel Springer betriebene Nachrichtenaggregator „Upday“ für das Kuratieren der Inhalte auf Facebook News verantwortlich. Meta, ehemals Facebook, dankte dem „Upday“-Team „für die sehr gute Zusammenarbeit in dieser wichtigen Phase“.

Die Entscheidung für dpa sei Ergebnis eines sorgfältigen Ausschreibungsverfahrens, erklärte Meta. Die Kuratoren der dpa sollten Inhalte nach journalistischen Kriterien auswählen und dabei von Meta festgelegten Richtlinien folgen. Die Aufsicht läge beim Kuratorenteam des Social-Media-Unternehmens. Mit der dpa habe man einen „einen langjährigen und vertrauenswürdigen Partner“ gewinnen können. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit 2019 in einem Factchecking-Programm zusammen, um gegen Fake News in sozialen Netzwerken vorzugehen.

Facebook News – bislang in Deutschland, den USA, Großbritannien und Australien angeboten – ist ein eigener Bereich für journalistische Inhalte innerhalb der Facebook-App. Er bietet eine Mischung aus kuratierten und personalisierten Nachrichten. Beim Start in Deutschland gab Facebook an, die teilnehmenden Verlage verantworteten mehr als 100 Medienmarken.

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