Facebook News von dpa kuratiert

Foto: 123rf.com/ginasanders, rvlsoft. [M]

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) übernimmt ab 1. April das Kuratieren journalistischer Nachrichten auf Facebook. dpa-Redakteur*innen sorgten demnach für Auswahl und Pflege von Inhalten aus deutschen Medienhäusern auf Facebook News. Vertragspartner seien Meta und die dpa-Tochter dpa Infocom, teilten beide Unternehmen mit. dpa als Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Medien sei für diese Aufgabe „prädestiniert“, so der Geschäftsführer der Nachrichtenagentur.

Unter dem Dach der dpa-Infocom sollen sich nun erfahrene Journalist*innen unter Redaktionsleiter Christian Röwekamp ausschließlich um die Kuratierung von Facebook News kümmern. Das neu zusammengestellte Team werde nicht in weitere redaktionelle Abläufe eingebunden sein, informiert dpa. So werde man sicherstellen, dass die Nutzer*innen von Facebook News an jedem Tag des Jahres und rund um die Uhr mit aktuellen Informationen der deutschen Medien versorgt werden.

Bisher war der vom Verlag Axel Springer betriebene Nachrichtenaggregator „Upday“ für das Kuratieren der Inhalte auf Facebook News verantwortlich. Meta, ehemals Facebook, dankte dem „Upday“-Team „für die sehr gute Zusammenarbeit in dieser wichtigen Phase“.

Die Entscheidung für dpa sei Ergebnis eines sorgfältigen Ausschreibungsverfahrens, erklärte Meta. Die Kuratoren der dpa sollten Inhalte nach journalistischen Kriterien auswählen und dabei von Meta festgelegten Richtlinien folgen. Die Aufsicht läge beim Kuratorenteam des Social-Media-Unternehmens. Mit der dpa habe man einen „einen langjährigen und vertrauenswürdigen Partner“ gewinnen können. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit 2019 in einem Factchecking-Programm zusammen, um gegen Fake News in sozialen Netzwerken vorzugehen.

Facebook News – bislang in Deutschland, den USA, Großbritannien und Australien angeboten – ist ein eigener Bereich für journalistische Inhalte innerhalb der Facebook-App. Er bietet eine Mischung aus kuratierten und personalisierten Nachrichten. Beim Start in Deutschland gab Facebook an, die teilnehmenden Verlage verantworteten mehr als 100 Medienmarken.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Trumps digitaler Medienpranger

Donald Trump verfolgt mit seinen Attacken auf Medien und Journalist*innen drei Hauptziele: Ablenkung von eigenen Verfehlungen, Bindung seiner rechten Unterstützer*innen und Selbstbereicherung. Große Medienkonzerne unterstützen ihn, um eigene Profitinteressen zu fördern. Das Resultat ist eine Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie.
mehr »

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »