Gruner + Jahr steht vor einem Konzernumbau, der in den nächsten drei bis fünf Jahren vonstatten gehen soll, erfuhren die Mitarbeiter im Juni auf einer Veranstaltung in Hamburg.
Der Verlag solle besser, schneller und digitaler werden, sagte die Vorstandsvorsitzende Julia Jäkel. Genaueres werde man erst nach dem Sommer erzählen. Unruhe in der Belegschaft war damit programmiert. Befeuert wurde sie durch die Ankündigung von Operationsvorstand Oliver Radtke: „Die Herausforderung in einem sinkenden Markt ist es auch, mit weniger Menschen mehr Produkte – Print und Digital – zu machen.“
Nun geistern Zahlen durch die Medien: zwischen 200 und 400 Stellen könnten wegfallen. Gespart werden soll auf jeden Fall in allen Verlagseinheiten und Redaktionen, hieß es bei der Bertelsmann-Tochter. Kritik kommt von ver.di: „Produktentwicklungen und das Entstehen von neuen Bezahl-Angeboten mit gleichzeitig weniger Personal zu stemmen, ist kaum möglich, ohne dass die Qualität auf der Strecke bleibt.
Bertelsmann scheint hier die Kostenschraube zu überdrehen und gefährdet die Entwicklung des Verlags in ohnehin schwierigen Zeiten“, unterstrich Frank Werneke, der stellvertretende ver.di-Vorsitzende.