Globale Allianz für Arbeitnehmerrechte bei Alphabet

Foto: Pixabay

Die erst kürzlich von Mitarbeiter*innen des Google-Konzerns in den USA gegründete „Alphabet Workers Union“ hat sich zur weltweiten Allianz“ Alpha Global“ zusammengeschlossen. Beteiligt sind 13 Gewerkschaften aus zehn Ländern, darunter Großbritannien, die Schweiz und mit ver.di auch Deutschland. Ziel sei es, gemeinsam Alphabet so zu verändern, dass es „die Menschen- und Arbeitnehmerrechte in all seinen Niederlassungen und in seiner Lieferkette weltweit achtet und respektiert“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

„Wir stellen für Beschäftigte in dem Welt-Konzern eine starke Plattform der Solidarität bereit, und zwar zusammen mit europäischen Einzelgewerkschaften unter dem Dach der UNI und im Austausch mit den US-amerikanischen Gewerkschaften“, sagte Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. „ver.di ist mit den Erfahrungen aus IT-, Tech- und Medien-Unternehmen insbesondere für Alphabet-Beschäftigte in Deutschland die gewerkschaftliche Anlaufstelle, und wir werden auch hier vertrauensvoll die Bildung von Betriebsräten unterstützen.“

In Deutschland seien etwa 4000 Menschen bei der Google-Holding Alphabet beschäftigt. „Genaue Zahlen haben wir allerdings nicht“, sagte Christine Muhr von ver.di gegenüber Heise, denn der Konzern sei „sehr intransparent“. Diverse Beschäftigte würden zwar in Deutschland arbeiten, „die sind dann aber Google Irland zugeordnet oder direkt einem US-Team“, sagte Muhr. Dazu kämen Zeitverträge, und Arbeiten von externen Dienstleistern. „Wir haben hier eindeutig Probleme mit Ungleichbehandlungen auf Grund von unterschiedlichen Verträgen“.

Im Fokus der Allianz steht der Kampf gegen „Ungleichheit und Diskriminierung“ am Arbeitsplatz. Sowohl ein deutscher als auch ein europäischer Betriebsrat sollen gegründet werden. Darüber hinaus hätten Beschäftigte Google bereits gezwungen, ein erstes Bündel an Grundsätzen für die ethische Verwendung von Künstlicher Intelligenz festzulegen, heißt es in der Erklärung der Allianz. Beschäftigte veranlassten das Unternehmen dazu, den Einsatz erzwungener Schiedsverfahren einzustellen, die nur allzu oft dazu gedient haben, sexuelle Belästigungen und andere Missbräuche zu vertuschen. Beschäftigte forderten, dass das Unternehmen damit aufhören, Strafverfolgungsbehörden mit Überwachungstechnologie auszustatten, die auf unethische Art und Weise gegen Aktivisten der Black Lives Matter-Bewegung eingesetzt würden.

 

 

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rechtsstaat lässt Journalist*innen im Stich

Mehr als siebeneinhalb Jahre nach dem schweren Angriff von Neonazis auf zwei Journalisten in Fretterode (Thüringen) im April 2018 beginnt zwei Tage vor Weihnachten am Montag, den 22. Dezember 2025 am Landgericht Mühlhausen das Revisionsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld von Thorsten Heise in Fretterode (Thüringen).
mehr »

Russland erklärt DW zur «unerwünschten Organisation»

Nach der gestern, am 14. Dezember 2025, bekanntgewordenen Hochstufung des deutschen Auslands-TV durch den russischen Staat von einer Auslandsagenten-Organisation zur unerwünschten Organisation fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den wirksamen Schutz von durch Sanktionen betroffenen Journalistinnen und Journalisten.
mehr »

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »