Massenentlassung beim Nordbayerischen Kurier

Wie aus der heutigen Konzernbetriebsratssitzung der Südwestdeutsche Medien Holding (SWMH) in München und aus Betriebsratskreisen bekannt wurde, will der „Nordbayerische Kurier“ in Bayreuth 50 der 225 Arbeitsplätze abbauen. Die Entlassungen sollen bis Mitte des nächsten Jahres durchgeführt werden. Betroffen sind Redaktion, Verwaltung, Außenstellen und die Druckvorstufe. Erst im Juni 2016 wurden 65 Prozent der Anteile am „Nordbayerischen Kurier“ an die „Frankenpost“ in Hof verkauft, die zur SWMH in Stuttgart und zur Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), der Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD, gehört.Kurz zuvor hat die DDVG ihre Anteile am Kurier durch Kauf der Ellwanger-Anteile aufgestockt. Der SWMH gehört unter anderen auch die „Süddeutsche Zeitung“ in München. Der Betriebsrat des „Nordbayerischen Kuriers“ wurde eine Stunde vor der offiziellen Information der Mitarbeiter_innen von den Plänen in Kenntnis gesetzt. Nach dem Betriebsverfassungsgesetz „ist der Betriebsrat rechtzeitig und umfassend vom Arbeitgeber zu unterrichten“. Entgegen dieser gesetzlichen Verpflichtung wurde der Betriebsrat vor vollendete Tatsachen gestellt. „Diese Vorgehensweise wird die folgenden Verhandlungen zu Sozialplan, Interessenausgleich und Sozialtarifvertrag schwer belasten“, so Bernd Bauer, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär in einer Pressemitteilung.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

KI-Lösungen: Heise macht es selbst

Das Medienhaus „Heise Medien“ hat kürzlich das auf generative Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte Medienhaus „Deep Content“ (digitale Magazine „Mixed“ und „The Decoder“) aus Leipzig gekauft. Damit will Heise die Zukunft generativer KI mitgestalten. „Deep Content“ entwickelte mit „DC I/O“ ein professionelles KI-gestütztes Workflow-Framework für Content-Teams und Redaktionen. Bereits seit Juni dieses Jahres kooperiert Heise mit „Deep Content“ bei der Produktion des Podcasts „KI-Update“. Hinter der Übernahme steckt die Idee, den neuen Markt weiter zu erschließen und hohe Gewinne einzufahren.
mehr »