Mitglieder helfen dem „nd“ aus der Krise

Foto: Stephanie Schoell

Bei der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Berliner Tageszeitung „nd“ sind weitere Anträge auf Mitgliedschaft in die Genossenschaft eingegangen. „Am Mittwoch haben wir die 1.000er-Schallmauer durchbrochen“, schreibt die aus dem Neuen Deutschland hervorgegangene Tageszeitung in ihrer Donnerstagsausgabe in eigener Sache. Weiterhin träfen täglich Aufnahmeanträge ein. Die „nd“ Genossenschaft will bis Ende August mindestens 1.111 Mitglieder erreichen.

Die Anträge müssten zunächst vom Genossenschaftsvorstand geprüft werden. Erst nach der Prüfung würden je 500 Euro für die Genossenschaftsanteile eingezogen.

Ende Juni war bekanntgeworden, dass das „nd“ in einer schweren finanziellen Krise steckt. Da die Einnahmen rund 400.000 Euro geringer und die Kosten rund 200.000 Euro höher ausgefallen waren als erwartet, hatte sich ein Fehlbetrag von rund 635.000 Euro ergeben, hatte das „nd“ berichtet.

Das „nd“ wird seit dem 1. Januar 2022 von einer Genossenschaft herausgegeben. Im ersten Quartal 2023 hatte die Zeitung nach eigenen Angaben 12.309 Abonnenten. Um das Blatt zu retten, war ein Aufruf gestartet worden, bis Ende August der Genossenschaft beizutreten.

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