„Recoup! Filmfinanzierung – Filmverwertung“

„Eventuell muss man sich eingestehen, dass wir vielleicht nicht zu wenige deutsche Kinofilme herstellen, sondern dass es deren zu viele gibt, zumindest zu viele Mittelmäßige, Uninspirierte, am Publikum vorbei Produzierte.“

UVK Verlagsgesellschaft

UVK  Verlagsgesellschaft
Eckhard Wendling: Recoup! Filmfinanzierung – Filmverwertung. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2012. Taschenbuch (236 Seiten) 24,99 €; E-Book 19,99 €

Eckhard Wendling, Filmproduzent und Medienwirtschaftsprofessor, führt das auf ein Geflecht sich gegenseitig ergänzender Töpfe zurück, deren Angebote im Paket genutzt werden müssen. Fernsehsender setzen enge inhaltliche, personelle und finanzielle Grenzen; Fördergremien machen zwecks regionaler Wirtschaftsförderung Schwarzwaldhütten-Motive und Aufträge an lokale Firmen zur Bedingung für Förderung.
Neben Praxisberichten von Filmschaffenden, minutiösen Informationen zu allen größeren Fördertöpfen, Beispielkalkulationen, Anforderungen der Sender und Gremien und detaillierten Auswertungs-Diagrammen, zeigt Wendling auch, wie Produzieren anders aussehen könnte. Sein Zauberwort heißt Recoupment, Refinanzierung in der Verwertungsphase: Produzentinnen und Produzenten könnten mit der Verwertung des Films auf verschiedenen Schienen bei Erfolg viel höhere Summen einfahren, als wenn sie, wie noch üblich, den Sendern alle Verwertungsrechte zum Festpreis verkauften.
Bei aller Emphase für gewagteres Unternehmertum bleibt sein Fazit doch ernüchternd: die Mittel, die für einen internationalen, beim Publikum auch quantitativ erfolgreichen Film üblicherweise benötigt werden, ließen sich (noch) nicht mit neueren, internetbasierten Recoupment-Strategien wie Pay-per-View oder Crowdfunding aufbringen.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Vernetzte Frauen im Journalismus

Sich als Frau in einer Branche behaupten müssen, in der Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein entscheidende Faktoren sind: Für Generationen von Journalistinnen eine zusätzliche Belastung im ohnehin schon von Konkurrenz und Wettbewerb geprägten Beruf. Angesichts dieser Herausforderung sind Netzwerke und solidarische Bündnisse von großer Bedeutung. Der Journalistinnenbund (JB) hatte hierbei seit seiner Gründung im Jahr 1987 eine Vorreiterrolle inne. Sein Anliegen: Geschlechtergleichstellung in den Medien erreichen.
mehr »

In den eigenen Räumen etwas bewegen

Stine Eckert forscht zu Geschlechterkonstruktionen in den Medien am Institut für Kommunikationswissenschaft an der Wayne State University in Detroit. Ihr Buch „We can do better“ versammelt  „feministische Manifeste für Medien und Kommunikation“. Mit Ulrike Wagener sprach sie für M über die Verbindung zwischen Universitäten und Aktivismus und die Frage, wo Medien und Medienschaffende etwas verändern können.
mehr »

Gutes Ergebnis für die VG Wort

Im Jahr 2024 hat die VG Wort 165,64 Millionen Euro aus Urheberrechten eingenommen. Im Vorjahr waren es 166,88 Millionen Euro. Aus dem Geschäftsbericht der VG Wort geht hervor, dass weiterhin die Geräte-, und Speichermedienvergütung der wichtigste Einnahmebereich ist. Die Vergütung für Vervielfältigung von Textwerken (Kopiergerätevergütung) ist aber von 72,62 Millionen Euro im Jahr 2023 auf nun 65,38 Millionen Euro gesunken. Die Kopier-Betreibervergütung sank von 4,35 auf 3,78 Millionen Euro.
mehr »

Smart-Genossenschaft für Selbstständige

Smart klingt nicht nur schlau, sondern ist es auch. Die solidarökonomische Genossenschaft mit Sitz in Berlin hat seit ihrer Gründung im Jahr 2015 vielen selbstständig Tätigen eine bessere und stärkere soziale Absicherung verschafft – genau der Bereich, der bei aller Flexibilität und Selbstbestimmtheit, die das selbstständige Arbeiten mit sich bringt, viel zu oft hinten runterfällt.
mehr »