Sozialplan nur ein schwacher Trost

BERLIN. Allmählich lichten sich die Nebel über dem geplanten Personalabbau bei ProSiebenSat.1. Der Abschluss eines Sozialplans dürfte für viele Kollegen nur ein schwacher Trost sein.

Nach Auskunft von Katrin Schulze, Betriebsratsvorsitzende der Sendergruppe für den Standort Berlin, streicht der Konzern in der Hauptstadt „insgesamt 127 Stellen“. Da darunter auch Teilzeitjobs erfasst sind, liegt die absolute Zahl der Betroffenen um einiges höher. Am härtesten trifft es Sat.1, wo allein 78 Stellen wegfallen. Zum großen Teil laufen hier befristete Verträge aus, die nicht verlängert werden. Dies dürfte vor allem eine Folge der Einstellung diverser Info-Programme und der Umstrukturierung im Boulevard-Bereich sein (M 8–9/07). Es gibt auch eine Reihe betriebsbedingter Kündigungen. Einige der betroffenen Mitarbeiter wollen dagegen vor das Arbeitsgericht gehen. Beim Gemeinschaftsbetrieb ProSiebenSat.1 Media AG sei es nach zähen Verhandlungen gelungen, mit dem Konzern einen Sozialplan abzuschließen. Dieser liege „über den normalerweise üblichen Sozialleistungen“, sagte Schulze.
Beim Dienstleister PSP entfallen 35 Stellen. Einziger Trost: durch den zwischen PSP-Betriebsrat und Geschäftsführung abgeschlossenen Interessenausgleich, so informieren die Betriebsräte, „musste kein festangestellter Arbeitnehmer entlassen werden“. Weitere 14 Stellen werden beim Vermarkter Seven One und anderen Tochterfirmen abgebaut. Für den Standort München liegen noch keine konkreten Entscheidungen vor.

 
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Süddeutsche ohne Süddeutschland?

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) will sich aus der Regionalberichterstattung in den Landkreisen rund um München weitgehend zurückziehen. Am Mittwoch teilte die Chefredaktion der SZ zusammen mit der Ressortleitung den rund 60 Beschäftigten in einer außerordentlichen Konferenz mit, dass die Außenbüros in den Landkreisen aufgegeben werden und die Berichterstattung stark zurückgefahren wird. Dagegen wehrt sich die Gewerkschaft ver.di.
mehr »

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »

Aktuelles aus der Medienbranche 3/24

Im dritten Quartal des Jahres setzten sich die bisherigen Trends der Medienbranche fort: Print-Periodika schrumpfen, Online nimmt zu, die Buchbranche wächst leicht. Axel Springer wird aufgespalten. Der „Markt“ für Übernahmen und Beteiligungen im Medienbereich verengt sich. Die Quartalsberichte stützen sich auf die Auswertung von Internetseiten, Zeitungen, Fachzeitschriften, Informationsdiensten, Verbands- und Unternehmenspublikationen.
mehr »

NRW: Zusammenschluss im Zeitungsmarkt

Die Konzentration im NRW-Zeitungsmarkt, insbesondere in der Region Ostwestfalen-Lippe (OWL), setzt sich fort. Die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt streben eine Kooperation an. Auch die Lippische Landes-Zeitung und das Mindener Tageblatt planen, ihre Verlagsaktivitäten künftig in einer gemeinsamen Holding zu bündeln.
mehr »