UfA-Palast vor Abriss

47 Kino-Beschäftigte in Hamburg verlieren ihren Job

Der traditionsreiche UfA-Palast Hamburg stellt zum 31. Mai den Spielbetrieb ein und wird zum 30. Juni gänzlich geschlossen. Danach geht das Multiplexkino am Gänsemarkt in der Innenstadt von Hamburg an die Immobilieneigentümerin, die Investmentfirma „The Carlyle-Group“, zurück.

Sie hatte das Grundstück und den darauf befindlichen Gebäudekomplex im Frühjahr 2005 aus der Insolvenzmasse der UfA-Theater AG käuflich erworben und kündigte nun der Betreiberfirma am  24. Februar vorzeitig den bestehenden Pachtvertrag. „The Carlyle-Group“ plant den Komplettabriss der Immobilie und eine Umnutzung des Standortes in ein neues Geschäfts- und Bürogebäude. Die Verhandlungen mit dem Senat der Stadt Hamburg sollen hierüber weitestgehend abgeschlossen sein, heißt es in einer Presseinformation des Betriebsrates.
Es sei bedauerlich und nicht mit dem gesunden Menschenverstand nachvollziehbar, dass der Senat der Stadt Hamburg an einem Traditionsstandort, der seit 1913 für die Hamburger Bevölkerung eine willkommene Zuflucht aus dem Alltag bot, nicht festhalten will, so Betriebsratsvorsitzender Harald Giersberg.

Die Fehler der Stadtentwicklung, die der Senat in den letzten Jahren vollzogen hat, setzten sich somit in anderer Hinsicht weiter fort, könnten jedoch zum Erhalt der dann in Hamburg verbleibenden unprofitablen Multiplexkinos behilflich sein. Die Innenstadt verliert einen wichtigen Publikumsmagneten. „Von der Schließung des UfA-Palastes Hamburg sind 47 abhängig beschäftige Arbeitsverhältnisse betroffen. Ein Interessenausgleich und Sozialplan wurde am 14. März unterzeichnet“, erklärte der Betriebsrat.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Inhalte brauchen Moderation

Theresa Lehmann ist Tiktok-Expertin bei der Amadeu Antonio Stiftung. Sie leitete das Modellprojekt pre:bunk, das zum Ziel hatte, Jugendliche mit Videoformaten zu Desinformation auf TikTok zu sensibilisieren. Mit M sprach sie über Regulierung, Verbote und Gefahren von Social Media.
mehr »

Die Newsfluencer kommen

In Deutschland vertraut eine Mehrheit der Menschen beim Nachrichtenkonsum in der digitalen Welt noch immer mehrheitlich auf klassische Medien. Das ist eine Erkenntnis aus einer im Oktober 2025 veröffentlichten Studie des Reuters Institute. Die britische Denkfabrik wollte herausbekommen, wie Menschen sich im Netz informieren. Dafür sind Personen in 24 Ländern befragt worden.
mehr »

Fakten, Fame und Follower

Im Netz dominiert mittlerweile der Content, den kommerzielle BigTech-Plattformen pushen. Er ist nicht mehr gebunden an eine „öffentliche Aufgabe“ von Journalismus, nämlich durch Information und Fakten zur Selbstverständigung der Gesellschaft beizutragen.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »