Werbeeinnahmen für Printmedien sinken

Die aktuellen Quartalsberichte für die Medienbranche liegen vor und belegen einen weiteren Auflagen- und Werbeeinnahmenverlust für Zeitungen und Zeitschriften, während die Werbeeinnahmen der Medienunternehmen insgesamt leicht zugenommen haben. Starke Umsatzsteigerungen konnten dagegen ProSiebenSat.1, Axel Springer und Burda verzeichnen. Bei Constantin, wo der interne Machtkampf weitergeht, sind finanzielle Engpässe zu vermelden.

Die Werbeeinnehmen der Medienunternehmen haben 2016 leicht zugenommen. Das größte Wachstum gab es im Internet und beim Fernsehen, aber auch Anzeigenblätter und Fachzeitschriften konnten mehr erlösen. Zeitungen und Zeitschriften mussten hingegen beim Werbegeld und bei Auflagen Verluste hinnehmen. Die Buchumsätze sind leicht gestiegen, das Videogeschäft ist hingegen regelrecht eingebrochen.

Die deutschen Verlage waren im vergangenen Jahr an 310 Unternehmenskäufen und -verkäufen beteiligt, bei Radio-, Fernseh- und Filmbetrieben gab es mindestens 28 weitere Fälle. Diese Entwicklung hat sich auch 2017 fortgesetzt. Die Umsätze sind im ersten Quartal 2017 bei ProSiebenSat.1, Axel Springer und Burda stark gestiegen, bei Bertelsmann gab es eine „rote Null“. Bei Constantin geht der interne Machtkampf weiter, gleichzeitig steckt der Konzern offenbar finanziell in der Klemme.

Zwischen April und Juni 2017 wurden 52 Übernahmen oder Beteiligungen bekannt, an denen deutsche Medienunternehmen als Käufer oder Verkäufer auftraten. Davon gingen allein 18 auf das Konto von Bertelsmann, Springer und ProSiebenSat.1. Neben kleineren Deals gab es etliche bedeutende. Dazu zählen die Übernahme des spanischen Verlags Editiones B durch Bertelsmann, die Übernahme des Jung-Verlags durch die Südwestdeutsche Medienholding und der Verkauf von Etraveli durch P7S1.


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