Aktion für Banjir Ambarita, Indonesien

Polizeikritischer Journalist niedergestochen

Die Täter kamen mit dem Motorrad. Der indonesische Journalist Banjir Ambarita war in der Nacht zum 3. März gerade in der Stadt Jayapura auf dem Heimweg, als zwei Männer ihn aufhielten und mit mehreren Messerstichen in die Brust schwer verletzten. Ambarita konnte gerade noch eine nahe liegende Polizeistation erreichen, wurde ins Krankenhaus gebracht und überlebte dank einer Notoperation. Die Angreifer entkamen unerkannt.

Amnesty International Logo
Amnesty International Logo

Banjir Ambarita arbeitet seit Jahren als Journalist in der Provinz Papua. Sein Arbeitgeber ist die Zeitung Bintang Papua, er verfasst aber auch Beiträge für Vivanews und The Jakarta Globe, Möglicherweise steht der Angriff auf ihn im Zusammenhang mit zwei Artikeln aus jüngerer Zeit, in denen sich Banjir Ambarita mit Vergewaltigungsvorwürfen gegen mehrere Polizisten beschäftigte. Im Zusammenhang mit der Medienberichterstattung musste der örtliche Polizeichef Imam Setiawan am 1. März – zwei Tage vor dem Angriff auf Banjir Ambarita – zurücktreten.

Menschenrechtler und kritische Journalisten werden in der indonesischen Provinz Papua immer wieder massiv an ihrer Arbeit gehindert. Amnesty International befürchtet, dass auch Banjir Ambarita weiteren Angriffen oder Einschüchterungsversuchen ausgesetzt werden könnte.

Was können Sie tun?

Schreiben Sie an den indonesischen Justiz- und Menschenrechtsminister und fordern Sie eine unverzügliche unabhängige Untersuchung des Angriffs auf den Journalisten Banjir Ambarita aus Jayapura.
Fordern Sie außerdem, dass wirksame Schritte zu seinem Schutz eingeleitet werden.

Schreiben Sie auf Indonesisch, Englisch oder Deutsch an:

Ministry of Justice and Human Rights
Mr. Patrialis Akbar
Jl. H.R. Rasuna Said Kav No. 4-5
Kuningan
Jakarta Selatan 12950
INDONESIEN
Fax: 0062 – 21 525 3095

Senden Sie eine Kopie an:
Botschaft der Republik Indonesien
S.E. Herrn Eddy Pratomo
Lehrter Straße 16-17
10557 Berlin
Fax: (030) 4473 7142

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »

Sicher ist sicher: Eigene Adressen sperren

Journalist*innen sind in den vergangenen Jahren vermehrt zum Ziel rechter Angriffe geworden. Die Zahl tätlicher Übergriffe erreichte 2024 einen Rekordwert, so eine aktuelle Studie des Europäischen Zentrums für Presse- und Medienfreiheit (ECPMF) in Leipzig. Die Autoren benennen die extreme Rechte als strukturell größte Bedrohung für die Pressefreiheit. Einschüchterungen oder sogar körperliche Übergriffe geschehen mitunter direkt an der eigenen Haustür. Den damit verbundenen Eingriff in das Privatleben empfinden Betroffene als besonders belastend.
mehr »

Rechtes Rauschen im Blätterwald

Ob Neuerscheinungen, Zusammenlegungen, Relaunches oder altgediente rechte Verlage: Was die Periodika der Neuen Rechten, ihrer Parteien, Organisationen oder auch einflussreicher kleinerer Kreise anbetrifft, lässt sich gerade angesichts des rechtspopulistischen Aufschwungs der letzten etwa 20 Jahre viel Bewegung ausmachen.
mehr »

Rundfunkfinanzierung in der Sackgasse

Bisher war Einstimmigkeit gefordert, wenn es um rundfunkpolitische Fragen ging. Die Ministerpräsident*innen der Länder sollen gemeinsam agieren, zum Schutz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Kein einfaches Unterfangen, wenn es um das Thema Rundfunkfinanzierung geht. Dass diese Praxis nun überarbeitet wird, ist Ausdruck einer Krise – wenn nicht der Demokratie, dann doch zumindest der Rundfunkpolitik der Länder.
mehr »