Forum Wissenschaft

„Forum Wissenschaft“, herausgegeben vom Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi), liefert vier Mal pro Jahr eine Bandbreite bereichernder Beiträge. Neben den Rubriken im Magazin-Teil findet sich in jeder Ausgabe ein Themenschwerpunkt.

„Ganz naher Osten: Neue EU-Länder, Kandidaten, Debatten“, „Kunst, Kultur, Wissen: Produktion und Aneignung“ sowie „Daseins-‚Vorsorge’? Hintergründe zu einem europäischen Richtlinienentwurf“ lauteten Titelthemen zuletzt – und reichten damit an den Kern der medial meist oberflächlich geführten Debatten heran. Vorläufer der nun bereits im 24. Jahrgang erscheinenden Zeitschrift mit einer Auflage von 1.900 Exemplaren sind die „Mitgliederbriefe“ des 1968 gegründeten BdWi.
Ihrem Selbstverständnis nach ist die Zeitschrift parteiisch, aber eben überparteilich, „streitbar“ und zugleich „unbestreitbar links“. Die Grundannahme, dass letztlich alles politisch ist bzw. politisch gedeutet werden kann, prägt deren gesellschaftspolitische und -wissenschaftliche Ausrichtung. Dass die Themen nicht nur interdisziplinär gegen den Strich gebürstet werden, sondern dies weitgehend geschlechtergerecht hinsichtlich der Anteile von Autorinnen und Autoren geschieht, ist ein nicht (mehr) selbstverständlicher Zug linker politischer Zeitschriften mit vergleichbarer Tradition.
Mit der Ausweitung der Genres hat die Zeitschrift in den letzten Jahren einen großen Sprung nach vorne gemacht: Neben den „klassischen“ Beiträgen erscheinen zunehmend auch Glossen zu politischen Bizarrerien: „2010 sei ‚nicht mehr so weit weg, wie wir uns das vor zehn, 15 Jahren vorgestellt haben’, sprach die Kanzlerin vor dem CSU-Parteitag. Eine Naturwissenschaftlerin ist halt gewohnt, exakte Aussagen zu machen“, heißt es dort beispielsweise. Interviews und spitzzüngige Kolumnen von namhaften Wissenschaftlern wie Georg Fülberth runden das Lesevergnügen ab – im Zusammenspiel mit den meist themenspezifischen Fotoreihen.
Zur Zielgruppe zählen neben den BdWi-Mitgliedern, die die Zeitschrift abgegolten mit dem Mitgliedsbeitrag erhalten, all jene, die neben einer kritischen Würdigung auch eine ansprechende sprachliche Darstellung wissenschaftlicher Themen wünschen. Das gewährleistet die Redaktion unter der Leitung von Claudia Stellmach. Gemeinsam mit Marco Geis und Bettina Lösch konnte sie für die letzten Ausgaben viele junge und nicht selten international renommierte Autorinnen und Autoren gewinnen.
Schrittweise werden alle seit 1993 veröffentlichten Beiträge online gestellt – wenngleich ohne den ästhetischen Mehrwert der Illustration. Von den zuletzt erschienenen drei Print- Ausgaben sind jeweils zwei bis drei Beiträge unter http:// www.bdwi.de/forum verfügbar – ein geeigneter Ort, um sich einen Eindruck von dieser Zeitschrift zu verschaffen. Für 26,- Euro ist „Forum Wissenschaft“ als Print-Version im Jahresabo erhältlich.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schon entdeckt?  Femotion Radio

Femotion Radio ist ein relativ neues digitales Audioangebot von Frauen für Frauen. Der Sender wünscht sich diejenigen, die „aktiv im Leben und zu ihrer femininen Seite stehen“. Das klingt zuerst einmal etwas nach „Frauenzeitschrift“, doch beim Reinhören entpuppt sich das Sendeangebot als vielschichtiger Kosmos aus Geschichten über leichtere, aber auch schwierige und/oder sensible Themen, von Ratschlägen und nützlichen Tipps und regelmäßigen Blicken über den (weiblichen) Tellerrand.
mehr »

Zeitschriften: Acht Prozent mehr gefordert

Die erste Runde der Tarifverhandlungen mit dem Zeitschriftenverleger-Verband (MVFP) für die knapp 5.000 Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften ist am 11. November ohne Ergebnis vertagt worden. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der DJV fordern eine Tariferhöhung um acht Prozent. Außerdem soll der Geltungsbereich des Redakteurs-Tarifvertrages auch auf Journalist*innen in den digital publizierenden Redaktionsbereichen ausgedehnt werden.
mehr »

Kalt gestellt über Jahre

Es ist kaum vorstellbar und doch die aktuelle Situation eines lange Zeit im WDR anerkannten Reporters: Trotz voller Bezüge ist der fest angestellte Energie-Fachjournalist seit drei Jahren kaum auf Sendung. Seine Expertise wird nicht abgerufen. Fragwürdig – noch dazu in diesen Zeiten? Das will er nicht länger hinnehmen. Mit Hilfe des ver.di-Rechtsschutzes wurde beim Arbeitsgericht Köln Klage auf „Schadenersatz wegen Nichtbeschäftigung“ gegen den WDR eingereicht.
mehr »

Aktion für Edmund Wan, China

Mehr als eineinhalb Jahre schmorte Edmund Wan in Untersuchungshaft. Dann wurde der chinesische Journalist in Hongkong vor Gericht gestellt und zu 32 Monaten Haft verurteilt. Zum Verhängnis wurden ihm Kritik an der Regierung sowie eine Spendenaktion zugunsten von jungen Menschen aus Hongkong, die inzwischen in Taiwan leben.
mehr »