60 Cents mehr pro Stunde gefordert

Kino-Arbeitgeber verlangen Lohnverzicht

Die Kino-Tarifverhandlungen 2002 für rund 3.000 Beschäftigte von CinemaxX und UFA über einen neuen Entgelttarifvertrag zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband Dienstleistungen (ar.di) wurden am 30. Mai ergebnislos abgebrochen. Ein weiterer Termin wurde nicht vereinbart.

Die zentralen Forderungen der Kinobeschäftigten in ver.di. sind: Lohnerhöhung, bezogen auf den Stundenlohn, um 60 Cents, bei gleichzeitiger Anhebung der untersten Berufsgruppe auf die nächst höhere Stufe. Darüber hinaus werden neue Jahresstufen für den Foyerbereich bzw. die Filmvorführung gefordert.

Die Arbeitgeberseite bestritt zunächst, dass dies der Wunsch der betroffenen Beschäftigten sei. Vielmehr schlugen die Unternehmensvertreter vor, erst ab dem 1.1.2003(!) über Lohnerhöhungen zu verhandeln. Alternativ zu dieser Nullrunde sollen neben einem Lohnmoratorium ein 5prozentiger Lohnverzicht und eine spätere Auszahlung erst nach 12 Monaten akzeptiert werden. Gegenleistung der Arbeitgeber: Eine bisher nicht präzisierte Arbeitsplatzsicherung, jedoch nur für Betriebe, die nicht ohnehin geschlossen werden sollen.

Auch die dritte Runde brachte keine Annäherung der Positionen. Die Arbeitgeber haben lediglich das Angebot (besser die Zumutung) eines Lohnverzichts fallengelassen und die Nullrunde für neun Monate bekräftigt.

In einigen Städten haben bereits Flugblattaktionen und Informationsveranstaltungen eine positive und solidarische Haltung der meisten Kinobesucher offenbart. Zur Erinnerung: Die letzte tarifliche Einigung im Jahr 2000 erfolgte erst nach 12 Verhandlungsrunden, begleitet von Warnstreiks auf breiter Basis. Darauf bereitet sich ver.di jetzt erneut in den Standorten CinemaxX und Ufa-Kinos vor.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Streik bei Radio SAW in Sachsen-Anhalt

Die Beschäftigten des privaten Hörfunksenders Radio SAW in Sachsen-Anhalt folgten am 10. März erneut dem Aufruf von ver.di zum Warnstreik. Seit vier Uhr morgens lauft ein Notprogramm. Vorausgegangen war eine ausführliche Forderungsfindung. Mehrmalige Aufforderungen zu Verhandlungen durch ver.di wurden seitens der VMG Verlags- und Medien GmbH & Co. KG seit Dezember 2022 abgelehnt. Die Geschäftsführung weigert sich nach wie vor, mit der Tarifkommission in Verhandlungen zu treten.
mehr »

Skandal bei den Yorck Kinos in Berlin

ver.di streikt aktuell für höhere Löhne in den elf Yorck-Kinos in Berlin. Am 4. März gab es den sechsten Warnstreik in der Hauptstadt und heute wird erneut gestreikt. Doch der Arbeitgeber Yorck Kino GmbH kämpft mit harten Bandagen gegen Streikende und Gewerkschaftsmitglieder. Die Verträge von aktiven Gewerkschafter*innen, die sich an den Streiks beteiligten, sollen nicht verlängert werden. Gleichzeitig werden neue Beschäftigte eingestellt.
mehr »

Mit SKY angemessene Vergütung vereinbart

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der BFFS (Bundesverband Schauspiel e.V.) haben sich mit dem Pay-TV- und Streaming-Anbieter SKY auf eine gemeinsame Vergütungsregel (GVR) für Serienproduktionen geeinigt. Damit werden für Serien, die seit Beginn des Jahres 2017 herausgebracht wurden, Zusatzvergütungen für die beteiligten Filmschaffenden vor und hinter der Kamera gezahlt. Diese richten sich nach der Anzahl der Zugriffe (linear und non-linear) auf deutschsprachige Serien in den europäischen Verbreitungsgebieten der SKY-Plattform.
mehr »

Warnstreik beim MDR

„Ohne uns kein Programm im MDR“, heißt es seit 7 Uhr beim Mitteldeutschen Rundfunk. ver.di hat zum Warnstreik aufgerufen. Es kam zu Programmausfällen. Vorausgegangen waren zwei Verhandlungsrunden zum Vergütungstarifvertrag und zum Tarifvertrag über die Mindestvergütung für Freie. Das Angebot der Intendanz ist für die Beschäftigten „inakzeptabel“. Sie fordern mehr Geld und eine kürzere Laufzeit des Vertragswerkes.
mehr »