Arbeitgeber-Affront im Privatfunk

Entgelttarifverhandlungen Privater Rundfunk:

Als Affront bezeichnen die Gewerkschaften das Verhalten der Arbeitgeberseite bei den Gehaltsverhandlungen für den privaten Rundfunk, die am 12. Februar in Frankfurt nach einer halben Stunde ergebnislos abgebrochen wurden. Der Tarifverband Privater Rundfunk (TPR) torpedierte eine konstruktive Verhandlung, in dem er den Gewerkschaften (Deutscher Journalisten Verband, IG Medien und DAG) kein eigenes Angebot vorlegte und auf Vorschläge der Gewerkschaften nur ablehnend reagierte.

Auch in den zwei vorangegangenen Verhandlungsrunden hatte der Tarifverband Privater Rundfunk, der vor allem die großen und landesweit vertretenen Rundfunkanbieter (unter ihnen RTL und Sat.1) vertritt, keine Bereitschaft zur Annäherung gezeigt. Die Gewerkschaften versuchten jetzt in Frankfurt, die festgefahrene Situation durch Übernahme des Tarifabschlusses für den bayerischen Lokalfunk zu lösen. In Bayern hatten Gewerkschaften und Arbeitgeber eine lineare Gehaltsanhebung um zwei Prozent für elf Monate und eine Festschreibung der Gehaltsfortzahlung im Krankheitsfall vereinbart. Auch dieser tarifliche Kompromiß, der im Gesamtvolumen unter zwei Prozent liegt, wurde durch den TPR blockiert.Die Gewerkschaften können auf Arbeitgeberseite keinerlei Bereitschaft erkennen, zu einer tariflichen Lösung zu kommen. DJV, IG Medien und DAG werden jetzt in ihren Gremien und mit den betroffenen Mitarbeitern/innen des Privatfunks über das weitere Vorgehen beraten.

 

 

Weitere aktuelle Beiträge

Rechte Gratiszeitungen machen Meinung

In Ostdeutschland verbreiten kostenlose Anzeigenblätter zunehmend rechte Narrative – etwa der Hauke-Verlag in Brandenburg. Unter dem Deckmantel von Lokaljournalismus mischen sich Werbung, Verschwörungserzählungen und AfD-Propaganda. Möglich wird das auch wegen der Krise des Lokaljournalismus: Wo es kaum noch Medienvielfalt gibt, füllen rechte Angebote die Lücken.
mehr »

„Von Wertschätzung meilenweit entfernt“

Der Juli ist Urlaubszeit, aber auch Verhandlungszeit. Nach zehn zähen Verhandlungsrunden mit den Zeitungsverlegern und mehrfachen Warnstreiks, hat die dju in ver.di endlich einen Abschluss für Tausende von Journalisten in ganz Deutschland erreichen können. Einer der beim Tarifvertrag mitverhandelte, ist Peter Freitag, Co-Vorsitzender der dju in ver.di und Redakteur für Kölner Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau.
mehr »

Tarifeinigung bei Tageszeitungen 

In der zehnten Verhandlungsrunde haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Hamburg auf einen neuen Tarifvertrag für Redakteur*innen bei Tageszeitungen geeinigt. Der Tarifeinigung waren bundesweit in 36 Verlagen und Redaktionen Streiks vorausgegangen, die zuletzt bis zu sechs Tage angedauert haben.
mehr »

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »