Bessere Verträge für freie dpa-Bildjournalisten

Regelungen werden mit jedem Fotografen einzeln abgeschlossen

Nach vier Gesprächsrunden zwischen den Gewerkschaften dju und DJV in ver.di und der dpa-Geschäftsführung wurden Verbesserungen der Verträge für die freien Bildjournalistinnen und -journalisten erzielt. Die Gespräche waren im Februar dieses Jahres aufgenommen worden. Die dpa wird die Zeitpauschalen für Fotoaufträge um durchschnittlich 2,5 Prozent erhöhen; diese Regelung soll für alle freien Bildjournalisten gelten.

Darüber hinaus gibt es Verbesserungen für diejenigen Fotografen, die bei dpa regelmäßig Honorare von mindestens 21.000 Euro im Jahr verdienen. Sie erhalten ein so genanntes Urlaubsersatzentgelt, das einem durchschnittlichen Monatshonorar des Jahres entspricht. Hinzu kommt eine Pauschale für Telekommunikationskosten in Höhe von 20 Euro. Die neuen Verträge sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten, dabei erfolgen die Zahlungen für den Urlaub aber für das Jahr 2015, unter Anrechnung eventuell schon gezahlter Leistungen.
Die dpa will diese Regelungen einzelvertraglich mit den Bildjournalisten vereinbaren. Zum Abschluss eines Tarifvertrags für arbeitnehmerähnliche Freie, der von den Gewerkschaften ursprünglich gefordert wurde und somit ohne weitere Vereinbarung gegolten hätte, war dpa nicht bereit.
„Die Gewerkschaften empfehlen den berechtigten Bildjournalisten, das Angebot der dpa anzunehmen”, erklärten die Verhandlungsführer Cornelia Haß von dju in ver.di und Michael Hirschler vom DJV. „Auch wenn wir uns erheblich mehr in einem verbindlichen Tarifvertrag gewünscht hätten, sehen wir gerade bei den Honorarerhöhungen und in den Bestimmungen zum so genannten Urlaubsersatzentgelt erhebliche Fortschritte.” Insgesamt gebe es jetzt für die Bildjournalisten statt einer Vielzahl verwirrend unterschiedlicher Regelungen das Angebot einer einheitlichen Grundlage der Arbeitsbedingungen. In der Summe könne von einem deutlichen Plus für die Bildjournalisten gesprochen werden. DJV und dju unterstrichen, dass das Angebot in einem insgesamt sehr schwierigen Marktumfeld erfolgt sei und daher durchaus bemerkenswert ausfalle. Zudem begrüßten sie die Bereitschaft von dpa, auch in Zukunft Gespräche über die Vertragsbedingungen freier Journalistinnen und Journalisten zu führen.

PM

Weitere aktuelle Beiträge

Neues Tarifergebnis im Deutschlandradio 

Nach mehrmonatigen Tarifverhandlungen mit dem Deutschlandradio hat ver.di am Mittwochabend zusammen mit dem DJV ein Tarifergebnis erreicht: Acht Prozent mehr Geld, zusätzliche Einmalzahlungen und sozial gestaffelt höheres Urlaubsgeld. Das Ergebnis gilt für die etwa 1.400 sowohl angestellten als auch arbeitnehmerähnlichen, freien Medienschaffenden des in Köln und Berlin ansässigen deutschlandweiten öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders.
mehr »

Umgang mit KI in Film und Fernsehen

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Schauspielgewerkschaft Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) haben mit der Produktionsallianz Bedingungen zum Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Filmproduktionen vereinbart. Abgeschlossen sind damit auch die Tarifverhandlungen zur Anwendung von generativer KI. Zunächst waren Neuabschlüsse des Tarifvertrags Film- und Fernsehschaffende (FFS) sowie des Schauspieltarifvertrages erzielt worden, außerdem gab es eine tarifliche Einigung zur betrieblichen Altersversorgung und eine zu Nachwuchsfilmen im letzten Jahr.
mehr »

DW: Tarifergebnis angenommen

Die Mitglieder von ver.di haben mit hoher Beteiligung für die Annahme des Tarifergebnisses bei der Deutschen Welle gestimmt, das am 16. Januar 2025 erzielt wurde. Die Mehrheit der Abstimmenden befürwortete den Kompromiss der ver.di-Tarifkommission. Die Mitglieder forderten darüberhinaus, dass bei den nächsten Tarifverhandlungen 2026 eine einheitliche Tariferhöhung durch einen Festbetrag für alle Beschäftigten angestrebt wird.
mehr »

VG Wort und co: Für alle etwas dabei

Bis zum 31. Januar können der Verwertungsgesellschaft (VG) Wort noch Beiträge des letzten Kalenderjahres gemeldet werden. Alle, die journalistisch arbeiten, sollten bei VG Wort und VG Bild-Kunst dabei sein, findet die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten Union (dju) in ver.di. Warum? Eine klare Antwort liefert sogar ChatGPT: „Insgesamt ist dies für Journalist*innen eine praktische und wertvolle Lösung, um ihre Rechte zu wahren und gleichzeitig ein stabiles Einkommen aus der Zweitverwertung zu generieren.“ Wichtiges und Wissenswertes dazu haben wir zusammengetragen.
mehr »