CinemaxX bleibt stur

Noch keine Einigung über neuen Tarifvertrag

In der dritten Tarifrunde für das CinemaxX Bremen am 23. November überraschen die Vertreter der Geschäftsführung nicht durch Einigungswillen. Sie waren nicht bereit, über die Vorschläge von ver.di zu verhandeln. Statt dessen forderten Sie eine Miniregelung, die auch mit Rosinenpicken zu beschreiben ist. Grund genug für die KollegInnen in Göttingen und Bremen, die Verhandlungen mit Warnstreiks zu begeleiten.

CinemaxX hat den bereits bekannten Versuch, in einer Betriebsvereinbarung eine faire Tarifvereinbarung zu umgehen, wiederholt. Bereits im Sommer hatte eine solche Vereinbarung auf dem Tisch gelegen, die ausschließlich Verschlechterungen für die Beschäftigten enthielt. So fordert CinemaxX unter anderem: Bereichswechsel sollen ungeplant durchgeführt und die Mindestschichtlänge auf bis zu zwei Stunden gekürzt werden. Auch die angebotene Lohnerhöhung zwischen 13 und 22 Cent war alles andere als zufriedenstellend. Der Betriebsrat bestand daraufhin auf einem Tarifvertrag. Nun ist man offenbar wieder an diesem Punkt angelangt. Über etwas anderes sei CinemaxX nicht bereit, zu verhandeln.
Die Verhandlungskommission von ver.di hat dagegen deutlich gemacht, dass sie nur über eine faire und einheitliche Tarifregelung für alle Beschäftigtengruppen verhandeln wird. Alle bestehenden Ansprüche aus dem nachwirkenden Tarifvertrag sollen erhalten bleiben und eine stufenweise Angleichung der seit dem Februar 2004 eingestellten KollegInnen soll mit dem neuen Tarifvertrag geschafft werden. Außerdem soll der Lohn mit dem Tarifabschluss für alle um 5 % steigen, was einem Inflationsausgleich für den Verhandlungszeitraum seit Ende 2003 entspricht. Danach sollen im nächsten Jahr stufenweise die Löhne der Neueingestellten an die bisherige Tarifstruktur angeglichen werden. Mit diesem ver.di-Modell kann endlich mit Fairness und gleichen Lohn- und Arbeitsbedingungen der Betriebsfrieden wieder hergestellt werden, den CinemaxX vor drei Jahren durch die Kündigung der Tarifverträge gestört hat. Die nächste Verhandlung findet voraussichtlich am 18. Januar 2007 statt.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

Fakten for Future

Menschen jeden Alters machen sich Sorgen um die Zukunft unseres Planeten. Carla Reemtsma ist Klimaschutzaktivistin und Mitorganisatorin des Schulstreiks Fridays for Future („Klimastreik“) in Deutschland. Als Sprecherin vertritt sie die Bewegung auch in der medialen Öffentlichkeit. Wir sprachen mit ihr über Kommunikationsstrategien, Aktivismus und guten Journalismus.
mehr »

rbb-Intendantin blockiert Tarifeinigung

ver.di ruft die Beschäftigten des rbb ab dem 30. Oktober 2024 zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Grund ist die Weigerung der Intendantin Ulrike Demmer, den seit dem Frühjahr ausgehandelten Beendigungsschutz-Tarifvertrag für freie Beschäftigte im Programm zu unterzeichnen und in Kraft zu setzen. Dabei hat auch der Verwaltungsrat dem Tarifvertrag schon seit Monaten zugestimmt.
mehr »

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »