Cinestar – im falschen Film

Bei der bundesweit agierenden Kinokette Cinestar ringen die Beschäftigten weiter um einen Tarifvertrag. In Hagen wurde im November mehrfach für angemessene Löhne gestreikt. Der Stundenlohn steht in keinem Verhältnis zu den Preisen für Popcorn, Softdrink oder Bier. Die Arbeitszeit beträgt 47,5 Stunden. Das Ganze ist für 1.600 Euro brutto zu haben, 8,42 Euro die Stunde. Andere Servicekräfte erhalten 6,92 Euro.
In Frankfurt am Main hat das CineStar in der Mainzer Landstraße zum Warnstreik aufgerufen. Am 27. Oktober standen die Beschäftigten unter dem Motto „Cinestar – im falschen Film?“ von 19.30 Uhr bis 23.30 Uhr erstmals vor der Tür, um für ihre Rechte zu kämpfen. Im Anschluss an den befristeten Warnstreik sperrte die Geschäftsführung die Beschäftigten bis Betriebsschluss aus – eine aus Sicht von ver.di rechtswidrige Maßnahme. Die Beschäftigten dieses Cinestar-Kinos arbeiten für Brutto-Stundenlöhne in Höhe von nur 6,83 Euro. Nur wenige verdienen mehr als 8,00 Euro in der Stunde.
Das CineStar in der Mainzer Landstraße ist das zweite Frankfurter Kino der Kette, in dem die Beschäftigten einen Tarifvertrag fordern. Im CineStar-Großkino Metropolis wurde seit Ende April 2012 bereits an 18 Tagen die Arbeit niedergelegt.


nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Buchtipp: Power von der Eastside

Die Geburtsstunde des Jugendradios DT64 schlug beim „Deutschlandtreffen der Jugend“, einer von der Freien Deutschen Jugend der DDR ausgerichteten gesamtdeutschen Pfingstveranstaltung im Jahre 1964. Hervorgegangen war der Sender aus dem Jugendstudio „DT64“ des Berliner Rundfunks. Drei Jahre nach dem Mauerbau sollten der Jugend ein paar kulturelle Zugeständnisse gemacht, den aufmüpfigen Klängen der frühen Beat-Ära im Westen eine eigenständige, aber konventionelle sozialistische Alternative entgegengestellt werden.
mehr »

Israel: „Angriff auf die Medienfreiheit“

Die israelische Tageszeitung Haaretz ist für ihre regierungskritische Haltung bekannt. Nun sollen Regierungsbehörden offenbar nicht mehr mit der Zeitung kommunizieren. Gegen den TV-Sender Al Jazeera besteht ein Sendeverbot. Ermöglicht wurde dies durch ein im April beschlossenes Gesetz, das das Verbot ausländischer Medien vorsieht, die als schädlich für die Sicherheit Israels angesehen werden. Wir sprachen mit der israelischen Journalistin und Gewerkschafterin Anat Saragusti.
mehr »

Riesa: Einschränkung der Pressefreiheit

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beobachtete am vergangenen Samstag die Demonstrationen in Riesa rund um den AfD-Parteitag. Ziel der Beobachtung war der Schutz der Presse- und Berichterstattungsfreiheit sowie der Aufdeckung potenzieller Gefährdungen für Journalist*innen. Insgesamt mehr als sieben Stunden war die dju während der zahlreichen Demonstrationen vor Ort. Die Gewerkschaft übt nun insbesondere gegenüber der Polizei Kritik am Umgang mit Journalist*innen und an der Einschränkungen der Pressefreiheit während des Einsatzes.
mehr »

Ampelbilanz: Von wegen Fortschritt

"Mehr Fortschritt wagen" wollte die Ampel-Regierung laut Koalitionsvereinbarung von 2021 – auch in der Medienpolitik. Nach der desaströsen medienpolitischen Bilanz der vorausgegangenen Großen Koalition, so die Hoffnung, konnte es nun eigentlich nur besser werden. Von wegen. Die meisten der ohnehin wenig ambitionierten Vorhaben der Ampel blieben im Parteiengezänk auf der Strecke. Für den gefährdeten Lokal- und Auslandsjournalismus bleibt weiterhin vieles im Unklaren.
mehr »