dju fordert mehr Gehalt

Verleger wollen Tarife für Zeitungsjournalisten absenken

Die Tarifverhandlungen für die etwa 14.000 Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen sind am 14. September, zwischen dem Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger (BDZV) und den Gewerkschaften DJV und der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di nach der ersten Runde ohne Ergebnis vertagt worden.

Die dju in ver.di verlangt für die angestellten Redakteurinnen und Redakteure sowie die arbeitnehmerähnlichen freien Zeitungsjournalisten angemessene Einkommenssteigerungen. Diese sollen einen angemessenen und zügigen Ausgleich für die Preissteigerung von etwa 1% sowie einen Anteil an der sich derzeit abzeichnenden positiven gesamtwirtschaftlichen Konjunktur von über 3% bieten. „Auch die Zeitungsjournalisten müssen an der positiven Entwicklung der Wirtschaft teilhaben und brauchen deutliche Tarifsteigerungen. Ein Drehen an der Tarifschraube zu Lasten der Kolleginnen und Kollegen in den Redaktionen ist nicht akzeptabel“, erklärte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Die Tarifverträge zum Gehalt und den Honoraren für Freie sind zum 31. Juli 2010 gekündigt. Der BDZV hat den Manteltarifvertrag zum Ende des Jahres gekündigt und fordert nunmehr eine verknüpfte Verhandlung der Tarifmaterien im Mantel- und Gehaltsbereich.
Die Verlegervorstellungen wurden von einem Verbandsvertreter grob und prägnant formuliert: Jeder im Verlag müsse künftig mehr arbeiten und weniger Geld bekommen. Allerdings hat der BDZV eine Präzisierung der Forderungen zum MTV erst für die kommende Verhandlungsrunde angekündigt. Zudem wollen die Zeitungsverleger auch im Gehaltstarifvertrag ein niedrigeres Tarifniveau für junge Journalistinnen und Journalisten etablieren. Die Tarifverhandlung wird am 26.Oktober 2010 voraussichtlich in Berlin fortgesetzt.

http://dju.verdi.de/tarif

Für alle Selbstständigen und freien Medienschaffenden: www.mediafon.net

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Filmfrauen ermächtigen sich

Das Internationale Frauenfilmfest (IFFF), jährlich abwechselnd in Dortmund und in Köln stattfindend, wirkt empowernd: Nach außen auf ein cineastisches Publikum, nach innen in die Branche hinein. Filmemacherinnen, Regisseurinnen, Bildgestalterinnen, Festivalkuratorinnen diskutierten miteinander über die Qualität feministischen, queeren und kulturell diversen internationalen Filmschaffens von Frauen. Wie unterm Brennglas fokussierte das Festivalteam Anfang April, unter Leitung von Maxa Zoller, aus Frauenperspektive aktuelles politisches Weltgeschehen und daraus resultierende gesellschaftliche Missstände.
mehr »

Medienkompetenz: Von Finnland lernen

Finnland ist besonders gut darin, seine Bevölkerung gegen Desinformation und Fake News zu wappnen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Schulen, aber die Strategie des Landes geht weit über den Unterricht hinaus. Denn Medienbildung ist in Finnland eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auf vielen Ebenen in den Alltag integriert ist und alle Altersgruppen anspricht. Politiker*innen in Deutschland fordern, sich daran ein Beispiel zu nehmen. Kann das gelingen?
mehr »

Beim Tatort selbst ermitteln

Ein Zocker sei er nicht. So sagte es Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks (SWR), als er im August vorigen Jahres auf der Gamescom in Köln zu Gast war. Am ARD-Stand hat sich der damalige Vorsitzende des Senderverbunds dennoch zum Zocken eingefunden, zu sehen auch im Stream auf der Gaming-Plattform Twitch. Erstmals hatte die ARD einen eigenen Auftritt auf der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele – ein deutliches Signal, dass die ARD auch auf Games setzt. Und das hat maßgeblich mit dem SWR zu tun.
mehr »

Europäische Serien werden erfolgreicher

Das Festival Series Mania bietet alljährlich einen internationalen Überblick der kommenden TV-Serienhighlights, wenn rund 5000 Branchenprofis aus 75 Ländern zusammenkommen. Auch in diesem Jahr feierten zahlreiche Produktionen mit ungewöhnliche Themen Premiere. US-Amerikanische Serien waren diesmal kaum vertreten. Das hat politische Gründe.
mehr »