Ein Tarif für Mutter und Töchter

Verhandlungen für dpa-Beschäftigte in Berlin und Bonn begonnen

„Dafür brennen wir!” begründeten Kolleginnen und Kollegen der dpa ihre Bereitschaft, sich für ihre Forderungen in der am 14. Februar 2014 gestarteten Tarifrunde für die rund 800 Beschäftigten der dpa-„Mutter” und ihrer Tochterunternehmen einzusetzen. Die Verhandlungskommissionen des DJV und der ver.di fordern entsprechend den Ergebnissen einer Umfrage eine Tariferhöhung von 5,5 Prozent.

Auch der Erhalt der Manteltarifvertragsregelungen, zu denen z.B. das Urlaubsgeld und die Zahl der Urlaubstage gehören, hat einen sehr hohen Stellenwert. Verschlechterungen würden zu massivem Widerstand führen. Für die Kolleginnen und Kollegen bei den dpa-Töchtern muss überhaupt erst ein Manteltarifvertrag (MTV) ausgehandelt werden. Ihnen sind die Aufstockung des Krankengeldes, Zuschläge für Nacharbeit, Sonn- und Feiertage sowie Jahresleistung/Urlaubsgeld besonders wichtig. Deshalb fordern DJV und ver.di eine Übernahme der entsprechenden Regelungen aus dem MTV der dpa-Mutter. Das spätere Ziel ist ein einheitlicher Manteltarifvertrag. Die Umfrage hat auch deutlich gemacht, dass den Kolleginnen und Kollegen eine zusätzliche Altersversorgung für die dpa-Tochterunternehmen wichtig ist. Die Gewerkschaften haben der dpa-Führung vorgeschlagen, darüber unabhängig von der laufenden Tarifrunde zu sprechen. Die gewerkschaftlichen Verhandlungsführer Regine Sakowsky (DJV) und Matthias von Fintel (ver.di) erwarten, „dass wenigstens in drei Tarifmaterien endlich eine Gleichbehandlung der Kolleginnen und Kollegen bei der Mutter und den Töchtern erreicht wird. Wer die gleiche Arbeit macht, muss dafür auch nach gleichen Regeln behandelt werden!“
Die dpa-Geschäftsführung strebt dagegen einen abgesenkten Manteltarifvertrag für Neueingestellte bei der dpa GmbH an. Für die Tochterunternehmen wurden keine konkreten Angebote gemacht, sondern lediglich darauf verwiesen, dass ein Tarifabschluss von einer Gesamteinigung für die dpa-Mutter abhängig sei. Die Tarifverhandlung wird am 27. März in Berlin fortgesetzt.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Tarifverhandlungen: Unfaire Forderungen

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde mit der dju in ver.di hatte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Doch der Verband legte am 25. Juli in Frankfurt am Main keine konkreten Zahlen vor. Die Tarifverhandlungen hatten am 27. Mai begonnen. Die dju in ver.di fordert zwölf Prozent mehr für Gehälter und Honorare. Damit soll der eingetretene Reallohnverlust ausgeglichen werden.
mehr »

Filmschaffende kriegen künftig mehr

In der achten Tarifverhandlungsrunde für die rund 25.000 Filmschaffenden haben sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Schauspielgewerkschaft BFFS und die Produktionsallianz auf Eckpunkte einer vorläufigen Tarifeinigung verständigt. Doch nicht alle Verhandlungsthemen konnten geklärt werden. Die Frage nach der Regelung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Film wurde verschoben.
mehr »

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »