Erste Warnstreiks in der Druckindustrie

„Was bei Chemie, am Bau und in der Metall- und Elektroindustrie geht, ist auch in der Druckindustrie möglich“, kommentierte ver.di-Tarifsekretär Andreas Fröhlich Anfang Mai die Erklärung der Druck-­Arbeitgeber, der Metall-Abschluss habe „keinerlei Signalwirkung“ für die laufende Tarifrunde in der Druckindustrie. Fröhlich: „Es ist überhaupt nicht zu erkennen, warum ausgerechnet die Druckindustrie nicht am konjunkturellen Aufschwung der Gesamtwirtschaft teilnehmen soll.“


Seit zwei Jahren, so der ver.di-Sekretär, befinde sich die Druckindustrie im Aufwärtstrend: „In diesem Zeitraum sind die Produktion um mehr als sieben Prozent, der Umsatz um fünf Prozent und die Arbeitsproduktivität um fast zehn Prozent gestiegen. An diesem Erfolg wollen die Beschäftigten nach jahrelangem Reallohnverlust endlich beteiligt werden.“ Mit der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Einkommen für zwölf Monate sei ver.di auf dem richtigen Kurs.
In der ersten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber 1,8 Prozent mehr Lohn in diesem und weitere 2,0 Prozent im nächsten Jahr angeboten. Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde am 15. Mai rief ver.di bundesweit die Beschäftigten der Druckindustrie zu Warnstreiks auf, um die Unternehmer zu einem „verhandlungsfähigen Angebot“ zu bewegen.

hem
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schlaffe Tarifangebote bei der ARD

Programmeinschnitte, Sparmaßnahmen und minimale Tarifangebote der ARD. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert die Haltung der Sender und kündigt Proteste an. Im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe es zwar erste Angebote vom Bayerischen Rundfunk (BR) und vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) gegeben. Die Angebote blieben aber laut ver.di weit hinter den berechtigten Forderungen der Mitglieder zurück. Sie liegen auch weit unter den Tarifabschlüssen anderer Branchen oder dem öffentlichen Dienst.
mehr »

Top Tarifergebnis im Kino

In den Tarifverhandlungen mit der Kino-Kette UCI (United Cinemas International GmbH) wurde am 19. Februar 2024 ein Tarifergebnis erzielt, das an vielen Stellen die ver.di-Forderungen erreicht, so auch den Einstiegslohn von 14 Euro. In der anschließenden Befragung der Mitglieder bis zum 4. März gab es keinerlei Ablehnung. Somit beschloss auch die ver.di-Tarifkommission einstimmig die Annahme des Tarifergebnisses.
mehr »

Einschüchterungsversuche der Hohenzollern

Eine Studie der Universität Leipzig hat am Beispiel der deutschen Adelsfamilie Hohenzollern untersucht, wie kritische Berichterstattung und Forschung durch gezielte Anwaltsstrategien beeinflusst oder behindert werden sollen. Die Kommunikationswissenschaftler*innen haben dabei die Wirkung von SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation) aus Sicht der Betroffenen nachvollzogen. Verunsicherung und Einschränkung der Arbeitsfähigkeit sind direkte Folgen bei ihnen.
mehr »

Honoraruntergrenzen bei der Kulturförderung

Claudia Roth will ein Versprechen einlösen und Mindeststandards für Honorare von Freien bei der Kulturförderung des Bundes sichern. Laut Ampel-Koalitionsvertrag von 2021 sollten öffentliche Gelder für die Kultur an faire Vergütung gekoppelt sein. Nun, so die Kulturstaatsministerin, werden „für den Kernbereich der Bundeskulturförderung“ Mindesthonorare für Künstler*innen und Kreative eingeführt.
mehr »