„Was bei Chemie, am Bau und in der Metall- und Elektroindustrie geht, ist auch in der Druckindustrie möglich“, kommentierte ver.di-Tarifsekretär Andreas Fröhlich Anfang Mai die Erklärung der Druck-Arbeitgeber, der Metall-Abschluss habe „keinerlei Signalwirkung“ für die laufende Tarifrunde in der Druckindustrie. Fröhlich: „Es ist überhaupt nicht zu erkennen, warum ausgerechnet die Druckindustrie nicht am konjunkturellen Aufschwung der Gesamtwirtschaft teilnehmen soll.“
Seit zwei Jahren, so der ver.di-Sekretär, befinde sich die Druckindustrie im Aufwärtstrend: „In diesem Zeitraum sind die Produktion um mehr als sieben Prozent, der Umsatz um fünf Prozent und die Arbeitsproduktivität um fast zehn Prozent gestiegen. An diesem Erfolg wollen die Beschäftigten nach jahrelangem Reallohnverlust endlich beteiligt werden.“ Mit der Forderung nach 6,5 Prozent mehr Einkommen für zwölf Monate sei ver.di auf dem richtigen Kurs.
In der ersten Verhandlungsrunde hatten die Arbeitgeber 1,8 Prozent mehr Lohn in diesem und weitere 2,0 Prozent im nächsten Jahr angeboten. Im Vorfeld der dritten Verhandlungsrunde am 15. Mai rief ver.di bundesweit die Beschäftigten der Druckindustrie zu Warnstreiks auf, um die Unternehmer zu einem „verhandlungsfähigen Angebot“ zu bewegen.