Gemeinsames Tarifergebnis für dpa-Mutter und die Töchter

Premiere: Erstmals haben sich die Gewerkschaften DJV und ver.di mit der dpa-Geschäftsführung nach langen und schwierigen Verhandlungen auf einen Tarifabschluss geeinigt, der für die Beschäftigten der dpa-Mutter ebenso gilt wie für die Beschäftigten in den journalistischen dpa-Tochterunternehmen.

Zum ersten Mal wurde für alle gemeinsam verhandelt, um endlich die Benachteiligung vieler Beschäftigter bei den Tochter-Firmen zumindest zu verringern und gleichzeitig den Manteltarifvertrag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Muttergesellschaft abzusichern. Erstmals wurde auch eine einheitliche Tariferhöhung für alle Beschäftigten vereinbart.
Danach gilt der Manteltarifvertrag für die Beschäftigten der Muttergesellschaft unverändert weiter, die 13,8 Monatsgehälter und die Zahl der Ausgleichstage bleiben ebenso bestehen wie die Höhe und Art von Zuschlägen oder Urlaubsregelungen.
Für die Töchter gibt es den Einstieg in einen eigenen Manteltarifvertrag, in dem zunächst Regelungen zum Urlaubsgeld von 600 Euro in 2014 und 2015 (400 für Volos und Azubis), ein 13. Gehalt und mit einem Zuschuss zum Krankengeld ab der siebten Woche der Arbeitsunfähigkeit die identische Regelung wie bei der dpa-Mutter festgehalten sind.
Alle rund 750 Beschäftigten der Mutter und der Töchter bekommen rückwirkend ab 1. Mai einen Festbetrag von 80 Euro mehr im Monat, ab 1. Mai 2015 werden die Gehälter um weitere 80 Euro angehoben. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Januar 2016. (Erklärungsfrist bis 15. September)
Der Verzicht auf eine klassische lineare Erhöhung der Gehälter um einen Prozentwert kommt vor allem den unteren Einkommensgruppen zugute. „Wir haben ein langjähriges Ziel der Gewerkschaften in der dpa erreicht. Erstmals haben die Kolleginnen und Kollegen in den dpa-Töchtern tarifvertraglich abgesicherte Ansprüche auf Zusatzleistungen. Ein hohes Maß an Solidarität aller in der dpa Beschäftigten hat zu dem Ergebnis wesentlich beigetragen”, erklärten die Verhandlungsführer Regine Sakowsky vom DJV und Matthias von Fintel von ver.di.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »

Tarifverhandlungen für Zeitungsjournalist*innen

Bereits Ende Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Zeitungsverlegerverband BDZV begonnen. Darin kommen neben Gehalts- und Honorarforderungen erstmals auch Regelungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sprache.
mehr »

Für mehr Konfrontation

Die Wahlen zum EU-Parlament endeten – nicht unerwartet – in vielen Mitgliedsstaaten mit einem Rechtsruck. In Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, den Niederlanden und anderswo wurden eher euroskeptische, nationalistische, migrationsfeindliche Kräfte der extremen Rechten gestärkt. Auch in Deutschland haben 16 Prozent der Bürger*innen, mehr als sechs Millionen Menschen für die rechtsextreme, völkische AfD gestimmt – trotz NS-Verharmlosungen, China-Spionage und Schmiergeldern aus Russland. Immerhin sorgte die große Protestwelle der letzten Monate, die vielen Demonstrationen für Demokratie dafür, dass die AfD-Ausbeute an den Wahlurnen nicht noch üppiger ausfiel. Noch Anfang…
mehr »