IG Medien fordert Altersteilzeit für Redakteurinnen und Redakteure ab 55

Die IG Medien fordert einen tarifvertraglichen Anspruch auf Altersteilzeit (ATZ) für alle Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen und Zeitschriften, die das 55. Lebensjahr vollendet haben.

Dabei soll während der aktiven und der passiven Phase der ATZ durch Aufstockungszahlungen der Arbeitgeber ein Nettoeinkommen erreicht werden, das mindestens 95 Prozent der Nettobezüge eines Vollzeitarbeitsverhältnisses beträgt.

Redakteurinnen und Redakteure sollen innerhalb des maximalen Zeitraums von zehn Jahren zwischen verschiedenen Modellen wählen können:

  • Die Arbeitsleistung wird insgesamt in Vollzeit während der ersten Hälfte der ATZ erbracht. Während der zweiten Hälfte der ATZ wird die Redakteurin/der Redakteur aufgrund des angesammelten Zeitguthabens von der Arbeit freigestellt (Verblockung).
  • Innerhalb des Zeitraums der ATZ können Blockarbeitszeiten (Vollzeit/Teilzeit) und Blockfreizeiten individuell vereinbart werden.
  • Die Arbeitszeit wird während der gesamten Laufzeit der ATZ auf die Hälfte der tariflichen regelmäßigen Wochenarbeitszeit reduziert.

Für Betriebs- und gesetzliche Renten sowie die Presseversorgung fordert die IG Medien, daß die Verlage die Beiträge auf der Basis der Zahlungen übernehmen, die für ein Vollzeitarbeitsverhältnis entrichtet werden müssen. Eventuelle Rentenkürzungen bei vorgezogenem Rentenbezug sollen durch Ausgleichszahlungen der Verlage ausgeschlossen werden.

Damit die Altersteilzeit nicht zu einem bloßen Stellenabbau wird, verlangt die IG Medien die Wiederbesetzung aller durch ATZ freigewordenen Arbeitsplätze. Dabei sollen Volontärinnen und Volontäre und „feste freie“ Journalistinnen und Journalisten bevorzugt berücksichtigt werden.

Die Verhandlungen über einen Altersteilzeit-Tarifvertrag beginnen voraussichtlich im August.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rundfunkreform mit vielen Fragezeichen

Bis zuletzt hatten die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf ein Ende der Blockade einer Beitragserhöhung durch die Ministerpräsidenten der Länder gehofft. Die Verweigerungshaltung der Politik ließ ihnen am Ende keine Wahl: Am 19. November kündigten ARD und ZDF eine Klage beim Bundesverfassungsgericht an, um ihren Anspruch auf die von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) errechnete Empfehlung einer Beitragserhöhung um 58 Cent auf 18,94 Euro monatlich durchzusetzen.
mehr »

Altersdiskriminierung beim WDR?

Der WDR serviert freie Mitarbeiter*innen ab, die im Rentenalter für den Sender arbeiten wollen. Damit tut er genau das Gegenteil von dem, was in der öffentlichen Diskussion derzeit geraten wird. Während Angestellte sich also über Jahre hinweg auf einen Termin für ihren Ruhestand vorbereiten konnten, wird langjährigen freien Mitarbeiter*innen nun mit kurzer Frist mitgeteilt, wann für sie angeblich Schluss sein soll. Altersdiskriminierung will man beim WDR aber nicht erkennen – für den Sender gehe es vielmehr darum, jüngeren Mitarbeitenden nicht den Einstieg zu blockieren.
mehr »

Klimaprotest erreicht Abendprogramm

Am 20. August 2018, setzte sich die damals 15jährige Greta Thunberg mit dem Schild “Skolstrejk för Klimatet“ vor das Parlament in Stockholm. Das war die Geburtsstunde von Fridays for Future (FFF) – einer Bewegung, die nach ersten Medienberichten international schnell anwuchs. Drei Jahre zuvor hatte sich die Staatengemeinschaft auf der Pariser Klimakonferenz (COP 21) völkerrechtlich verbindlich darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
mehr »

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »