Kino: Annäherung und Abbruch

Kundgebung in Hamburg vor dem CinemaxX-Verhandlungsauftakt
Foto: Lars Hansen

Begleitet von zahlreichen Streiks und Protestaktionen verhandeln derzeit CinemaxX und Cinestar über neue Tarifverträge. Auf von ver.di eingereichte Eckpunkte konnten sich die Tarifparteien bereits in der Vorrunde einigen. Dazu gehört unter anderem, dass die Einstieglöhne über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen und die Bezahlung von Servicekräften und Service Managern verbessert wird. Weit auseinander liegen die Positionen in Bezug auf die Ausgestaltung der Aufgaben des Service Managers und die Regelungen zur Einarbeitung neuer Kolleg*innen. Die Tarifkommission wird am 6. Juni (nach Drucklegung von M) über das weitere Vorgehen beraten. Bis dahin wurde auf weitere Arbeitskampfmaßnahmen verzichtet.

Die Tarifverhandlungen für die Kinokette CineStar sind am Abend des 28. Mai in der sechsten Verhandlungsrunde in Hamburg ergebnislos abgebrochen worden. „Die Arbeitgeber haben diesen Abbruch mit einem Angebot provoziert, das faktisch massive Lohnverluste für die Beschäftigten bedeutet. Man muss sich fragen, ob CineStar überhaupt Interesse an einer Einigung und der angemessenen Bezahlung seiner Beschäftigten hat“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Holm-Andreas Sieradzki. Er forderte die Arbeitgeber zu einem deutlich verbesserten Angebot auf, „über das man ernsthaft verhandeln kann“. Sie-radzki betonte, die einzige angemessene Antwort auf das Verhalten der Arbeitgeber seien „weitere, kraftvolle Streiks“. Zurzeit verdienen Servicekräfte als Einstiegslohn 9,19 Euro. Ein neuer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart.

 

 

 

 

 

 

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