Kulturwerk Bild/Kunst hat Stipendien vergeben

Das Kulturwerk der VG Bild / Kunst hat Ende Februar neun Stipendien in einem Gesamtwert von 55.000 Euro vergeben. Es handelte sich hauptsächlich um Langzeitreportageprojekte. Einige davon waren von dju-Mitgliedern beantragt und gefördert worden. Das Kulturwerk wurde auf Anregung der dju (IG Medien) gegründet und arbeitet nun im 3. Jahr. 2002 stehen für die Vergabe von Stipendien mehr als 178.000 Euro zur Verfügung.

Im Anschluss an die Sitzung des Vergabeausschusses des Kulturwerks tagte am 1. März der Verwaltungsrat der VG Bild/ Kunst Aufgrund der Gründung von ver.di musste eine Satzungsänderung beschlossen werden. So wird künftig im § 9 der Satzung, der das Vorschlagsrecht für die Besetzung der Berufsgruppenversammlungen regelt, für die Berufsgruppe I (Bildende Künstler) die Fachgruppe Bildende Kunst in ver.di und für die Berufsgruppe II (Illustratoren / Fotografen) die Fachgruppe Journalismus dju in ver.di benannt. Diskutiert wurde außerdem über die Lizenzgebühren für die neuen Reproduktions- und Speichermedien.

Sozialwerk wird in Stiftung umgewandelt

Beträchtliche Steigerungen der Ausschüttungsgelder konnten im Jahr 2001 durch die Scannerabgabe verzeichnet werden (ca. 4 Millionen DM). Im Falle der Lizenzabgaben für CD-Rohlinge gibt es noch Widerstand der Industrie, der eventuell durch einen Prozess geklärt werden muss. Die Gesamterlöse der VG Bild / Kunst beliefen sich im Jahr 2001 auf ca. 46,5 Millionen DM. Die Mitglieder dürfen also mit höheren Ausschüttungen in diesem Jahr rechnen.

Ein weiterer wichtiger Punkt der Sitzung war das Sozialwerk der VG Bild / Kunst. Dieses Sozialwerk arbeitet seit Jahren sehr segensreich. Nun wurde der Beschluss gefasst, dass das Sozialwerk in eine Stiftung umgewandelt wird, um noch effektiver arbeiten zu können. Hauptaufgabe des Sozialwerkes ist: Aufbesserung der Altersbezüge bei nicht ausreichender Rente (als dauerhafte monatliche Zuwendung), Hilfe in Notlagen, Darlehen zur Überbrückung von Arbeitsausfällen bei Freiberuflern. Im Vergabeausschuss des Sozialwerks sind auch Kollegen von ver.di tätig.

Förderanträge für Projekte im Bereich Foto und Design

Förderanträge können von Urhebern aus dem Bereich Foto und Design an das Kulturwerk der VG Bild-Kunst jeweils zum 31. Mai und zum 31.Dezember gerichtet werden.

Der Antragsteller muss seinen ständigen Wohn- und Geschäftssitz in Deutschland haben. Die Fördersumme kann bis zu 49 Prozent der Projektkosten, jedoch höchstens 8.000 Euro betragen. Jeder Bewerber kann nur einen Antrag im Jahr abgeben.

Die wiederholte Förderung ist nach vier Jahren (einschließlich des Förderjahres) zulässig. Eine rückwirkende Förderung ist ausgeschlossen. Die geförderten Projekte dürfen erst nach der Bewilligung durch die Förderkommission beginnen, Publikationen erst nach dem Entscheid in Druck gehen. Studierende werden vom Kulturwerk nicht gefördert.

Für die Antragstellung sind Formulare erforderlich, die beim Kulturwerk in Bonn und im Büro Berlin VG Bild-Kunst angefordert werden können. Formlose Anträge werden nicht geprüft. Erforderlich sind Angaben zur Person, Lebenslauf, beruflichem Werdegang und bisherigen Förderungen. Die Anträge sollen mit Beispielarbeiten begründet werden. Der Antrag muss außerdem eine Beschreibung des Vorhabens mit Zeitplan (max. fünf Seiten) sowie eine Kostenaufteilung und einen Finanzierungsplan für das gesamte Projekt mit der beantragten Summe enthalten. Die Einreichungen sollten DIN A 4 nicht überschreiten. Maximal dürfen drei Kataloge eingereicht werden. Die Förderkommission tagt in der Regel im Februar und im Juli.


 

Kulturwerk der VG Bild-Kunst GmbH
Weberstr. 61, 53113 Bonn
Tel: (0228) 915 34 – 0 oder – 22

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Rechtsstaat lässt Journalist*innen im Stich

Mehr als siebeneinhalb Jahre nach dem schweren Angriff von Neonazis auf zwei Journalisten in Fretterode (Thüringen) im April 2018 beginnt zwei Tage vor Weihnachten am Montag, den 22. Dezember 2025 am Landgericht Mühlhausen das Revisionsverfahren gegen zwei Neonazis aus dem Umfeld von Thorsten Heise in Fretterode (Thüringen).
mehr »

Freie unter Honorar-Druck

Die prekären Arbeitsverhältnisse im Journalismus sind schon lange bekannt. Besonders trifft es aber freie Journalist*innen, deren Honorare sogar noch weiter sinken. Das hat auch Auswirkungen auf die Art des journalistischen Arbeitens.
mehr »

Anti-SLAPP-Gesetz ungenügend

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di kritisiert das von der Bundesregierung beschlossene Anti-SLAPP-Gesetz. Es beschränke den Schutz vor Einschüchterungsklagen nur auf grenzüberschreitende Fälle. Damit bleibe ein Großteil der realen Bedrohungslagen für Journalist*innen in Deutschland unberücksichtigt.
mehr »

Inhalte brauchen Moderation

Theresa Lehmann ist Tiktok-Expertin bei der Amadeu Antonio Stiftung. Sie leitete das Modellprojekt pre:bunk, das zum Ziel hatte, Jugendliche mit Videoformaten zu Desinformation auf TikTok zu sensibilisieren. Mit M sprach sie über Regulierung, Verbote und Gefahren von Social Media.
mehr »