Kurzer Tarifvertrag bei den Zeitschriften

Symbolfoto: neh

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und der DJV haben sich mit dem Verband für Zeitschriftenverlage (VDZ) auf einen Tarifvertrag geeinigt, der lediglich eine Laufzeit bis Ende August 2022 hat und 1.000 Euro Einmalzahlung umfasst. Hintergrund für den ungewöhnlichen Abschluss mit nur siebenmonatiger Laufzeit ist die sich aktuell vollziehende Strukturreform des Arbeitgeberverbandes. Danach soll weiterverhandelt werden.

Trotz dieser Umstrukturierung wollten die Gewerkschaften parallel eine kurzfristige Anerkennung der Leistungen der etwa 5.000 Redakteurinnen und Redakteure durchsetzen. Die Tarifverhandlungen über lineare Gehaltserhöhungen sollen dann im August wieder aufgenommen werden, informiert ver.di.

„Die Einmalzahlung überbrückt für die Kolleginnen und Kollegen in den Zeitschriftenredaktionen die Zeit bis zur Neuaufstellung des Arbeitgeberverbandes“, erklärt ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Die Auszahlung von 1.000 Euro im März sei technisch der früheste Zeitpunkt, zu dem auch die Volontärinnen und Volontäre 500 Euro als Einmalzahlung erhalten sollen. „Wir wollten nicht den Abschluss der Verbandsreform abwarten, bis etwas spürbar auf dem Gehaltskonto geschieht.“ Die vereinbarte Einmalzahlung gilt für Teilzeitbeschäftigte entsprechend ihres Beschäftigungsumfangs anteilig.

Der Tarifvertrag wurde seitens der Gewerkschaften mit dem bisherigen Tarifpartner VDZ und seinen fünf Landesverbänden sowie erstmals auch mit dem neuen „Medienverband der freien Presse“ abgeschlossen, dem sich die einzelnen Landesverbände derzeit anschließen. Mit diesem Medienverband sollen ab Sommer Verhandlungen zum Gehaltstarifvertrag für die Redakteur*innen in Zeitschriftenredaktionen fortgesetzt werden.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

KI-Lösungen: Heise macht es selbst

Das Medienhaus „Heise Medien“ hat kürzlich das auf generative Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte Medienhaus „Deep Content“ (digitale Magazine „Mixed“ und „The Decoder“) aus Leipzig gekauft. Damit will Heise die Zukunft generativer KI mitgestalten. „Deep Content“ entwickelte mit „DC I/O“ ein professionelles KI-gestütztes Workflow-Framework für Content-Teams und Redaktionen. Bereits seit Juni dieses Jahres kooperiert Heise mit „Deep Content“ bei der Produktion des Podcasts „KI-Update“. Hinter der Übernahme steckt die Idee, den neuen Markt weiter zu erschließen und hohe Gewinne einzufahren.
mehr »