Manteltarifvertrag gekündigt

ver.di schlägt RTL Beschäftigungspakt vor

Die aktuelle achte Tarifrunde bei RTL am 23. Mai begann mit einer Hiobsbotschaft. Die Geschäftsführungen von RTL-Television und den Regionalgesellschaften in Nord, West und Hessen kündigten den Manteltarifvertrag (MTV) zum Ende des Jahres. RTL hält dabei „eine Veränderung der tariflichen Rahmenbedingungen für unverzichtbar.“

Die ver.di-Vertreter gehen jedoch davon aus, dass diese Tarifrunde über die reinen Tarifmaterien hinaus auch die existentiellen Fragen der RTL-Beschäftigten beantworten müsse und haben deshalb einen Beschäftigungspakt vorgeschlagen. Damit will ver.di die zwischenzeitlichen Spekulationen um das Ausmaß geplanter Stellenstreichungen, etwa durch die Fusionen mehrerer Redaktionen beenden und wieder Sicherheit und Ruhe in den Sender bringen. Der Pakt soll diesem unverständlichen Personalabbau entgegenwirken, weil dieser neben den Arbeitsplätzen auch die Qualität des Programms gefährdet. Aus Sicht des ver.di-Verhandlungsführers Matthias von Fintel belastet die Kündigung des MTV die laufende Tarifrunde, weil damit – wie schon bei Kündigung des Entgelttarifvertrages – ein Countdown bis zu dem Zeitpunkt gestartet wird, ab dem die vereinbarte Tarifsicherheit endet. Die RTL-Haustarifverhandlung wird am 28. Juni fortgesetzt.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

rbb-Intendantin blockiert Tarifeinigung

ver.di ruft die Beschäftigten des rbb ab dem 30. Oktober 2024 zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Grund ist die Weigerung der Intendantin Ulrike Demmer, den seit dem Frühjahr ausgehandelten Beendigungsschutz-Tarifvertrag für freie Beschäftigte im Programm zu unterzeichnen und in Kraft zu setzen. Dabei hat auch der Verwaltungsrat dem Tarifvertrag schon seit Monaten zugestimmt.
mehr »

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »

Neue Perspektiven für Klimajournalismus

Besondere Zeiten brauchen einen besonderen Journalismus – ein Motto, dass das im Juli gelaunchte deutschsprachige Medienprojekt „Neue Zukunft“ nicht aus werbestrategischen Gründen ausgegeben hat. Die Klimakrise und die Klimagerechtigkeitsbewegung erhalten in vielen Medien der Schweiz, Österreichs und Deutschlands ihrer Meinung nach nicht genügend Aufmerksamkeit. Gerade Gerechtigkeitsfragen erhöhen den Handlungsdruck im Zusammenhang mit den Folgen menschlichen Raubbaus an Ressourcen und Umwelt.
mehr »