Plus 7,5 Prozent und Onliner in den Tarif

Anpfiff für die Tarifrunde für Journalistinnen und Journalisten in Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen war bereits im Juni. Es galt, den Blick auf den 31. Juli zu lenken, an dem der Gehaltstarifvertrag für Zeitungsredakteure ausläuft. Bei den Zeitschriften gehen die Verhandlungen schon am 4. Juli los (nach Andruck von M). Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hat die Tageszeitungsverleger zum schnellst möglichen Beginn von Tarifverhandlungen für die freien und fest angestellten Journalisten an Tageszeitungen aufgefordert.
Vorausgegangen war am 16. Juni die Kündigung des Manteltarifvertrags für Tageszeitungsredakteurinnen und -redakteure durch den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zum Jahresende. Die Gewerkschaften fordern von den Verlegern 7,5 Prozent mehr Honorar und 7,5 Prozent mehr Gehalt.
„Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung der Zeitungsbranche und der niedrigen Tarifabschlüsse der letzten Jahre sind spürbare Gehaltserhöhungen unbedingt notwendig. Eine Verschlechterung des Manteltarifvertrages ist unnötig und wird von uns nicht akzeptiert werden“, so dju-Verhandlungsführer Frank Werneke. Die ständig zunehmende Arbeitsverdichtung in den Redaktionen müsse genauso Thema am Verhandlungstisch mit den Verlegern sein wie die überfällige Einbeziehung der Onliner in den Tarifvertrag.

 
nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »

Süddeutsche ohne Süddeutschland?

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) will sich aus der Regionalberichterstattung in den Landkreisen rund um München weitgehend zurückziehen. Am Mittwoch teilte die Chefredaktion der SZ zusammen mit der Ressortleitung den rund 60 Beschäftigten in einer außerordentlichen Konferenz mit, dass die Außenbüros in den Landkreisen aufgegeben werden und die Berichterstattung stark zurückgefahren wird. Dagegen wehrt sich die Gewerkschaft ver.di.
mehr »

Breiter Protest für Rundfunkfinanzierung

Anlässlich der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten (MPK) in Leipzig fordert ver.di die Fortführung des Reformdiskurses über die Zukunft öffentlich-rechtlicher Medienangebote und über die Strukturen der Rundfunkanstalten. Die notwendige Debatte darf die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten jedoch nicht daran hindern, ihren vom Bundesverfassungsgericht zuletzt im Jahr 2021 klargestellten Auftrag auszuführen: Sie müssen im Konsens die verfassungsmäßige Rundfunkfinanzierung freigeben.
mehr »

Games: Welcome to Planet B

Die Bürgermeisterin muss sich entscheiden: Soll zuerst ein Frühwarnsystem vor Springfluten eingerichtet oder neue Möglichkeiten zum Schutz vor Hitze geplant werden? Und sollen diese neuen Schutzmaßnahmen besonders günstig oder lieber besonders nachhaltig sein? Was wie Realpolitik klingt ist ein Computerspiel. Denn immer mehr Games setzten sich auch mit Umweltthemen auseinander.
mehr »