STUTTGART. Die Tarifverhandlungen im herstellenden Buchhandel Baden-Württemberg drohen zu eskalieren. In der zweiten Verhandlungsrunde am 11. Juni haben die Arbeitgeber ihre Forderung nach Verlängerung der Wochenarbeitszeit bekräftigt. Schließlich schlugen sie vor, ab 1. Juni 2007 eine Erhöhung der Gehälter um 3 %.
Aber: Ab 1. Juli 2007 soll die wöchentliche Arbeitszeit um eine halbe Stunde auf 37,5 Stunden verlängert werden. Ab 1. Mai 2008 sollen die Gehälter um 2,75 % steigen, aber: gleichzeitig wollen sie die Arbeitszeit um eine ganze Stunde auf 38,5 Stunden weiter erhöhen. Die Arbeitgeber bezeichnen ihr „Angebot“ als „Ende der Fahnenstange“.
Dieses „Angebot“ ist für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer jedoch ein dickes Minusgeschäft. Damit wird nicht einmal die Inflationsrate ausgeglichen. Eine in diesem Jahr um 0,5 Stunden längere Arbeitszeit entspricht zum Beispiel 1,5% Entgeltausgleich, d.h., von den angebotenen 3% bleiben gerade mal rund 1,5 % Tariferhöhung. Nächster Verhandlungstermin: 9. Juli 2007 in Stuttgart.