ver.di-Tarifabschlüsse in Bayern und Baden-Württemberg

In den vergangen Tagen konnten Tarifsteigerungen für die Beschäftigten in den bayerischen Zeitungs- und Buchverlagen sowie für die Buchverlage in Baden-Württemberg vereinbart werden. Ganz aktuell ist der Tarifabschluss für die Zeitungsverlage in Bayern. Dort wurden gerade ein Abschluss erzielt, der Entgeltsteigerungen von 3,8 Prozent in zwei Stufen bis zum Frühjahr nächsten Jahres sichert. Insgesamt hat der Tarifvertrag eine Laufzeit bis April 2018.

Löhne, Gehälter und Auszubildendenvergütungen der Beschäftigten in den Zeitungsverlagen Bayerns steigen demnach zum 1. Juli 2016 und zum 1. April 2017 jeweils um 1,9 Prozent. Lineare Erhöhungen dürfen nicht mit übertariflichen Zulagen verrechnet werden. Zudem wurde der Altersteilzeit-Tarifvertrag um zwei Jahre bis Ende 2018 verlängert. Für die zum 1. August dieses Jahres wegfallende Haushaltszulage nach § 6 Gehaltstarif wurde Besitzstandswahrung vereinbart. Nach aktiver Streikbeteiligung in Zeitungsverlagen etlicher bayerischer Städte hatten die Verleger in der dritten Verhandlungsrunde ihr Angebot nachgebessert. ver.di-Verhandlungsführerin Christa Hasenmaile freut sich, dass dieser Abschluss vom 20. Juni „die Beschäftigten in den Zeitungsverlagen erstmals seit langer Zeit wieder den Beschäftigten in der Druckindustrie“ ebenbürtig stelle. Beide Tarifabschlüsse seien „in etwa gleichwertig“. Damit sei auch der Wegfall der Haushaltszulage zu verschmerzen – „zumal wir sie für alle gesichert haben, denen sie bisher schon gewährt wurde“, so die Gewerkschafterin. Für diesen Abschluss wurde noch eine Erklärungsfrist bis 5. Juli vereinbart.

Mehr Geld gibt es auch in den bayerischen Buchverlagen. Dank ver.di-Postkartenaktionen und Arbeitskampfabstimmungen in Betrieben legten die Arbeitgeber ein verbessertes Angebot vor, das von der Gewerkschaft am 14. Juni akzeptiert wurde. Es sichert den Beschäftigten und den Auszubildenden ab 1. Juli 2016 Entgeltsteigerungen von 1,9 Prozent. Die Regelung gilt bis 31. März 2017. Der Manteltarifvertrag wurde rückwirkend zum 1. Januar unverändert wieder in Kraft gesetzt, Arbeitgeberangriffe auf dessen Substanz sind somit abgewehrt.

Am 16. Juni wurde in Stuttgart ebenfalls einen Tarifabschluss für die Buchverlage erzielt. Nach schwierigen und zähen Verhandlungen konnte die ver.di-Tarifkommission für Baden-Württemberg eine zweistufige Entgelterhöhung von insgesamt 3,5 Prozent vereinbaren. Zwei Prozent lineare Steigerung werden zum 1. Juni 2016 wirksam, eine weitere Erhöhung um 1,5 Prozent greift zum 1. Mai 2017. Die Laufzeit der Tarifeinigung ist bis 31. März 2018 terminiert.

 

 

 

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Gemeinsame Standards für Medienfreiheit

In Brüssel wird der European Media Freedom Act (EMFA) bereits als "Beginn einer neuen Ära" zelebriert. Ziel der Verordnung ist es, die Unabhängigkeit und Vielfalt journalistischer Medien in der EU in vielfacher Hinsicht zu stärken. Doch wie er von den Mitgliedsstaaten  - vor allem dort, wo etwa die Pressefreiheit gefährdet ist wie Ungarn und der Slowakei - umgesetzt wird, zeigt sich erst im kommenden Sommer.
mehr »

Filmtipp: Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Die Alten hüten die Asche, die Jungen schüren das Feuer. Konflikte zwischen den Generationen sind vermutlich so alt wie die Geschichte der Menschheit. Zumindest im Westen haben die im Rückblick als „68er-Bewegung“ zusammengefassten Proteste für tiefgreifende gesellschaftliche Umwälzungen gesorgt. Angesichts des Klimawandels könnte sich das Phänomen wiederholen. Mohammad Rasoulofs Familiendrama, deutscher „Oscar“-Kandidat, beschreibt anhand der Demonstrationen im Iran, wie sich die Alten wehren.
mehr »

Die Zukunft der Filmförderung

In der morgigen Plenarsitzung des Bundestages wird über die Zukunft der deutschen Filmwirtschaft entschieden, der vom Bundestagsausschuss für Kultur und Medien beschlossene Gesetzentwurf zum Filmfördergesetz (FFG) steht zur Abstimmung auf der Tagesordnung. ver.di begrüßt eine Reform der Filmförderung, denn in Zukunft müssen Filmproduktionen Tarif- und Urheber-Vergütungen verbindlich einhalten.
mehr »

KI-Lösungen: Heise macht es selbst

Das Medienhaus „Heise Medien“ hat kürzlich das auf generative Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte Medienhaus „Deep Content“ (digitale Magazine „Mixed“ und „The Decoder“) aus Leipzig gekauft. Damit will Heise die Zukunft generativer KI mitgestalten. „Deep Content“ entwickelte mit „DC I/O“ ein professionelles KI-gestütztes Workflow-Framework für Content-Teams und Redaktionen. Bereits seit Juni dieses Jahres kooperiert Heise mit „Deep Content“ bei der Produktion des Podcasts „KI-Update“. Hinter der Übernahme steckt die Idee, den neuen Markt weiter zu erschließen und hohe Gewinne einzufahren.
mehr »