Verhandlungsauftakt für Filmschaffende bei Fernsehproduktionen

Am 21. September haben in Berlin die Verhandlungen zwischen einer Gruppe von 14 Berufsverbänden und Gewerkschaften mit der ARD, der Produzentenallianz und ARD-Degeto begonnen. Ziel sind ein Tarifvertrag und gemeinsame Vergütungsregeln für Auftragsproduktionen der ARD-Sender. Die Verhandlungsgruppe um die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft geht mit 13 Kernforderungen in die Gespräche. So will sie unter anderem angemessene Folgevergütungen für Nutzungen von Filmproduktionen durch Wiederholungen oder Streamingangebote in Mediatheken erreichen sowie Erlösbeteiligungen aus Lizenzgeschäften der Sender oder Produzenten, etwa für DVD-Vertrieb oder Auslandsverkäufe.

ver.di hat als Tarifpartei im Filmbereich für diese Verhandlungen einen Verbund mit dreizehn weiteren Berufsverbänden und Gewerkschaften gebildet, um eine möglichst umfassende Branchenlösung für urheberrechtliche Vergütungsansprüche in TV-Auftragsproduktionen zu verhandeln.

„Für den größten Teil der Filmproduktionen gibt es bisher keine angemessenen Vergütungen, denn in Auftragsproduktionen werden die Tarifverträge der Sender nicht angewandt und mehr als die Gagen für Arbeit und Rechteeinräumung erhalten die 25.000 Filmschaffenden in den meisten Fällen nicht. Gemeinsam mit möglichst allen Berufsverbänden von Filmschaffenden wollen wir diesen Missstand beenden“, erklärte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Dazu werde von den Sendern und Produzenten eine konkrete Vereinbarung gefordert, wie sich über die Jahre weitere Nutzungen und Erträge aus dem Verkauf von Fernsehproduktionen für die beteiligten Filmschaffenden auszahlen sollen. „Im ersten Verhandlungstermin haben die Vertreter von Sendern und Produzenten wenig Verständnis für diese berechtigten Forderungen gezeigt“, so von Fintel. Der Anspruch auf angemessene Vergütungen sei jedoch gesetzlich geregelt. Gerade Filmproduktionen im Auftrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk müssten dem gerecht werden. Die ARD und die Produzentenallianz wollen in der zweiten Verhandlungsrunde am 10. November 2010 in Hamburg eigene Forderungen vorlegen.

 

 

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