Verlag Vorwärts noch immer ohne Tarif

Die Tarifverhandlungen für die ca. 35 Beschäftigten der Berliner Vorwärts Verlagsgesellschaft mbH und seiner Tochterunternehmen sind nach über drei Monaten noch immer ohne Ergebnis. Bislang liegen die Monatsgehälter von einem Drittel der Beschäftigten drei-, teilweise vierstellig unter Tarif. Die Geschäftsführung weigert sich, tarifliche Verpflichtungen einzugehen und übliche Gehälter für Redakteure und Verlagsangestellte in der Zeitschriftenbranche zu zahlen. Neben der Herausgabe der Zeitschriften Vorwärts und DEMO organisiert der Verlag SPD-Veranstaltungen und betreibt über das Tochterunternehmen NWMD GmbH politische Kommunikation, u.a. Webauftritte für die Kommunalwahlen 2014 und die Publikation „Gute Arbeit” zur Arbeitnehmer-Politik der SPD-Bundestagsfraktion.
Nun plant der Verlags betriebsbedingte Kündigungen. Erste Verträge von Freien wurden gekündigt, befristete Arbeitsverträge nicht verlängert. Die SPD und der Gesellschafter DDVG verschweigen die tatsächliche wirtschaftliche Situation des Verlages. „Die SPD muss endlich die Verantwortung für die Beschäftigten ihrer Parteizeitung übernehmen – dazu gehört ein Tarifvertrag und ein funktionierendes Geschäftsmodell”, fordert ver.di-Sekretär Jörg Reichel.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schlaffe Tarifangebote bei der ARD

Programmeinschnitte, Sparmaßnahmen und minimale Tarifangebote der ARD. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kritisiert die Haltung der Sender und kündigt Proteste an. Im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe es zwar erste Angebote vom Bayerischen Rundfunk (BR) und vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) gegeben. Die Angebote blieben aber laut ver.di weit hinter den berechtigten Forderungen der Mitglieder zurück. Sie liegen auch weit unter den Tarifabschlüssen anderer Branchen oder dem öffentlichen Dienst.
mehr »

Top Tarifergebnis im Kino

In den Tarifverhandlungen mit der Kino-Kette UCI (United Cinemas International GmbH) wurde am 19. Februar 2024 ein Tarifergebnis erzielt, das an vielen Stellen die ver.di-Forderungen erreicht, so auch den Einstiegslohn von 14 Euro. In der anschließenden Befragung der Mitglieder bis zum 4. März gab es keinerlei Ablehnung. Somit beschloss auch die ver.di-Tarifkommission einstimmig die Annahme des Tarifergebnisses.
mehr »

Einschüchterungsversuche der Hohenzollern

Eine Studie der Universität Leipzig hat am Beispiel der deutschen Adelsfamilie Hohenzollern untersucht, wie kritische Berichterstattung und Forschung durch gezielte Anwaltsstrategien beeinflusst oder behindert werden sollen. Die Kommunikationswissenschaftler*innen haben dabei die Wirkung von SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation) aus Sicht der Betroffenen nachvollzogen. Verunsicherung und Einschränkung der Arbeitsfähigkeit sind direkte Folgen bei ihnen.
mehr »

Honoraruntergrenzen bei der Kulturförderung

Claudia Roth will ein Versprechen einlösen und Mindeststandards für Honorare von Freien bei der Kulturförderung des Bundes sichern. Laut Ampel-Koalitionsvertrag von 2021 sollten öffentliche Gelder für die Kultur an faire Vergütung gekoppelt sein. Nun, so die Kulturstaatsministerin, werden „für den Kernbereich der Bundeskulturförderung“ Mindesthonorare für Künstler*innen und Kreative eingeführt.
mehr »