Mit einem 24-stündigen Warnstreik erhöhen die Beschäftigten von WDR und Beitragsservice unmittelbar vor der nächsten Runde der Entgelttarifverhandlungen am 16. August noch einmal Druck auf die Geschäftsführung. ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent für Angestellte, mindestens jedoch 500 Euro monatlich für Vollzeitkräfte. Der Streik begann am Donnerstag um zwei Uhr. Zentrale Kundgebungen fanden in Köln und Dortmund statt. Aufgerufen haben neben ver.di auch der DJV, die vrff und unisono.
Außerdem fordert ver.di vom WDR für freie Mitarbeiter*innen eine Erhöhung der Effektivhonorare um 10,5 Prozent, bei zeitbezogenen Schichten jedoch mindestens um 100 Euro je Schicht. Hier strebe der WDR jedoch einen vollkommen neuen Honorarrahmen an, der deutliche Verschlechterungen beinhalte.
ver.di will ferner eine Erhöhung der Vergütung für Auszubildende um mindestens 250 Euro im Monat. Zugleich wird eine Laufzeit von zwölf Monaten gefordert. ver.di im WDR macht darauf aufmerksam, dass die Tarifrunde im Sender am 15. August schon 227 Tage dauere.
Betroffen vom Warnstreik war unter anderem das „Morgenmagazin“ von ARD und ZDF am Donnerstag. Nach WDR-Angaben wurde nur die erste halbe Stunde live gesendet, aufgezeichnet und später als „Kompaktversion“ bis neun Uhr wiederholt.
„Es wird Zeit, dass der WDR den massiven Kaufkraftverlust der Belegschaft anerkennt und ein angemessenes Angebot über eine Gehaltssteigerung macht“, erklärte der ehrenamtliche ver.di-Verhandlungsführer Mark Hassenzahl. „Unsere Forderung nach 10,5 Prozent Gehaltserhöhung ist angemessen und verdient. Dafür gehen wir weiter auf die Straße.“
Detailliert listet ver.di den Kaufkraftverlust für die Beschäftigten seit Mai 2021 auf. Der betrage bis Mai diesen Jahres 13,5 Prozent.
Hassenzahl hatte bei den jüngsten Warnstreiks von NDR und BR auch betont: „Wir haben einen langen Atem!“. Dabei erinnerte er auch an bisherige WDR-Streikaktionen, die sich im Juli immerhin über fünf Tage erstreckten.