Warnstreik mit Programmausfällen

Warnsteik beim Bayerischen Rundfunk. Foto: ver.di Bayern

Beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) und beim Bayerischen Rundfunk (BR) hat ver.di zu Warnstreiks aufgerufen. Sie haben am 7. August begonnen und sollen bis zum frühen Freitag dauern. Das werden es beim BR sogar 48 Stunden gewesen sein. Für die Beschäftigten beider Sender fordert ver.di 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. So soll die Kaufkraft der Mitarbeitenden gesichert werden.

Die Warnstreiks führen zu spürbaren Änderungen im Programms. Damit wollen die die Beschäftigten vor der nächsten Verhandlungsrunde noch einmal ein „eindrückliches Zeichen für das dringend benötigte Lohnplus“ setzen, wie wie Annette Greca erklärte, die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuständige Gewerkschaftssekretärin. Der BR biete lediglich 4,71 Prozent für zwei Jahre an.

Infoscreen aus der U-Bahn in München

Beim BR findet die nächste Tarfiverhandlungsrunde am 12. August statt. Nach Grecas Worten beteiligten sich Beschäftigte an allen Standorten des BR in Bayern, im Hauptstadtstudio in Berlin und im Homeoffice. Bis Mittwochmittag hätten rund 500 Mitarbeitende die Arbeit niedergelegt.

Beim NDR habe es seit Mai 2021 Entgeltsteigerungen von lediglich vier Prozent gegeben. Der bisherige Entgelttarifvertrag ist Anfang dieses Jahres ausgelaufen. „Das Angebot des NDR von Entgeltsteigerungen von 7,17 Prozent innerhalb der nächsten drei Jahre ist weniger als ein Viertel unserer Forderung“, so Stephanie Steffen, Vorsitzende des ver.di-Senderverbands im NDR. Beim NDR werden die Tarifverhandlungen am 27. August fortgesetzt. 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

ARD: Durchbruch in Tarifrunde

In dem seit Januar andauernden Tarifkonflikt in ARD-Rundfunkanstalten gibt es erste Verhandlungsergebnisse. Zum Wochenende hin konnte am Freitag (15. November) ein Ergebnis im SWR erreicht werden. Für ver.di ist das ausschlaggebende Ergebnis, dass neben sechs Prozent Tariferhöhungen in zwei Stufen über eine Laufzeit von 25 Monaten auch eine für mittlere und niedrige Tarifgruppen stärker wirkende jährliche Sonderzahlung so stark erhöht wurde, dass es nachhaltige Tarifsteigerungen zwischen sechs und über zehn Prozent gibt.
mehr »

rbb-Intendantin blockiert Tarifeinigung

ver.di ruft die Beschäftigten des rbb ab dem 30. Oktober 2024 zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Grund ist die Weigerung der Intendantin Ulrike Demmer, den seit dem Frühjahr ausgehandelten Beendigungsschutz-Tarifvertrag für freie Beschäftigte im Programm zu unterzeichnen und in Kraft zu setzen. Dabei hat auch der Verwaltungsrat dem Tarifvertrag schon seit Monaten zugestimmt.
mehr »

Warnstreik bei der Süddeutschen Zeitung

Für die zweite Tarifverhandlungsrunde am 25. Juli 2024 hatten die Verhandler*innen des Zeitungsverlegerverbandes BDZV der dju in ver.di ein Angebot zu Tariferhöhungen angekündigt. Gehalten haben sie das Versprechen nicht. Konkrete Zahlen zur Tariferhöhung blieb der BDZV schuldig. Stattdessen stellte er Gegenforderungen zum Nachteil der Zeitungsredakteur*innen. Heute streikten dagegen über 100 Beschäftigte der Süddeutschen Zeitung. In Nürnberg gab es eine Aktive Mittagspause vor dem Verlag Nürnberger Presse.
mehr »

Klimaleugnung in den Medien

Rechtspopulistische Bewegungen machen weltweit mobil gegen den Klimaschutz. Sie zeigen sich „skeptisch“ gegenüber dem Klimawandel und lehnen klima- und energiepolitische Maßnahmen ab. Ein Widerspruch: Obgleich „Klimaskepsis“ und die Leugnung des menschengemachten Klimawandels vielfach zentrale Positionen der politischen Rechten markieren, existieren auch gegenläufige Tendenzen in Bezug auf Umwelt- und Naturschutz. Denn auch Rechte waren stets in Umweltbewegungen zugegen. Das hat Tradition.
mehr »