Zeitschriften: Acht Prozent mehr gefordert

Foto: Christian von Polentz

Die erste Runde der Tarifverhandlungen mit dem Zeitschriftenverleger-Verband (MVFP) für die knapp 5.000 Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften ist am 11. November ohne Ergebnis vertagt worden. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der DJV fordern eine Tariferhöhung um acht Prozent. Außerdem soll der Geltungsbereich des Redakteurs-Tarifvertrages auch auf Journalist*innen in den digital publizierenden Redaktionsbereichen ausgedehnt werden.

Der Arbeitgeberverband MVFP hat kein konkretes Tariferhöhungsangebot gemacht, aber grundsätzliche Bereitschaft zur Erweiterung des Geltungsbereichs sowie zu Einmalzahlungen gezeigt.

„Wir wollen einen in die Zeit passenden Tarifabschluss. Die Tariferhöhung muss die aktuelle Steigerung der Lebenshaltungskosten ausgleichen. Auch die Berücksichtigung der Onlineredakteure im Gehaltstarif ist längst überfällig“, betonte ver.di-Verhandlungsführer Matthias von Fintel. Das Trostpflaster der von den Arbeitgebern angebotenen ‚Einmalzahlung‘ solle lediglich verdecken, dass sich die Redakteur*innen-Gehälter längst von der Tarifentwicklung anderer Branchen abkoppelt hätten: „Dass die letzte Tariferhöhung im Jahr 2019 erfolgt ist und in der Corona-Zeit die Redakteurinnen und Redakteure auf Tariferhöhungen verzichtet haben, wird von der Arbeitgeberseite nicht ausreichend anerkannt. Diese Verhandlungen werden noch schwer werden“, sagte Tarifsekretär von Fintel.

Die nächste Tarifverhandlung findet am 23. Januar statt.

 

 

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