Zwei Tage Warnstreik bei Computer Bild

Screenshot der Website zur Tarifauseinandersetzung cobi-tarif.de

Nach bereits drei mehrstündigen Warnstreiks gehen die Beschäftigten der Axel-Springer-Tochter Computer Bild nun erstmals in einen zweitägigen Ausstand, um den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen. Zuletzt hatten sie kurz vor Weihnachten erneut ihre Forderung nach einem Haustarifvertrag mit einer Aktion in der Hamburger City bekräftigt. Aufgerufen zum Warnstreik haben die verhandlungsführenden Gewerkschaften ver.di und DJV.

„Axel Springer hat auch nach dem letzten Warnstreik im Dezember kein verbessertes Angebot vorgelegt. Der Konzernvorstand verharrt in reiner Verweigerungshaltung“, kritisierten die Verhandlungsführer Martin Dieckmann (ver.di) und Stefan Endter (DJV). Das letzte Angebot von Springer hatte noch immer 20 Prozent unter den Tarifgehältern der Zeitschriften-Redakteur*innen gelegen. Aktuell verdienten sie insgesamt bis zu 40 Prozent weniger als ihre Kolleg*innen in den tarifgebundenen Verlagen, so die Beschäftigten der Computer Bild auf einer Website, die über die Tarifauseinandersetzung informiert.

Dort haben sie auch einen offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Axel-Springer SE, Dr. Mathias Döpfner, veröffentlicht, der bislang allerdings jede Stellungnahme verweigere. „Die Empörung gerade über diese Verweigerungshaltung führt jetzt zur Eskalation im Arbeitskampf führt“, erklärten diesbezüglich die Dieckmann und Endter.

Das Gehaltsniveau bei Computer BILD liegt nicht nur weit unter den Tarifverträgen, sondern auch noch unter den Gehältern anderer tarifloser Redaktionen bei Axel Springer SE. Die Gewerkschaften fordern die Anhebung der Gehälter auf Tarifniveau, hatten zuletzt aber einen mehrjährigen Stufenplan vorgeschlagen.

Weitere aktuelle Beiträge

Dokumentarfilme: Näher an der Wahrheit

Das bekannte Archiv–Storytelling in Dokumentationen befindet sich im Wandel. Und das ist auch notwendig: Weg von stereotypen Erzählmustern, hin zu ganzheitlichen Betrachtungen. Bislang unbekanntes Archivmaterial  spielt darin eine wesentliche Rolle. Beispiele dafür gab es  auf der Sunny Side of the Doc im französischen La Rochelle zu sehen, wo die internationale Doku-Branche zusammenkam.
mehr »

Türkei: Regierung schaltet TV-Sender ab

In der Türkei ist einer der populärsten regierungskritischen TV-Sender für zehn Tage abgeschaltet worden. Gegen Sözcü TV sei eine Strafe wegen wiederholten „Verstößen gegen Sendevorschriften“ verhängt worden, schrieb der Chef der Rundfunkbehörde (Rtük), Ebubekir Sahin, auf der Plattform X. Der Sender kritisiert das Vorgehen als Zensur.
mehr »

Für ein digitales Ökosystem

Markus Beckedahl, Journalist und Gründer des Online-Portals www.netzpolitik.org, erkennt  im System des öffentlich-rechtlichen Rundfunk den Ort, wo alternative digitale Infrastrukturen gut entwickelt werden können.
mehr »

Rechte Influencerinnen im Netz

Rechtextremismus und rechte Parolen verbinden viele Menschen automatisch mit testosterongesteuerten weißen Männern. Diese Zielgruppe füttert AfD-Politiker Maximilian Krah mit simplen Parolen wie: „Echte Männer sind rechts.“ Das kommt an bei Menschen, die im Laufe der Zeit irgendwann beim „Gestern“ stecken geblieben sind. Inzwischen verfangen solche rechten Klischees auch bei Frauen. Vor allem im Internet.
mehr »