TPR- Verhandlungen vertagt

Gewerkschaften lehnen 1,75-Prozent-Angebot der Arbeitgeber ab

Diese erste Verhandlungsrunde über einen neuen Entgelttarifvertrag für die ca. 5000 Beschäftigten der privaten Rundfunkveranstalter am 13. November 1997 in Frankfurt am Main endete nach vierstündigen Verhandlungen ohne Ergebnis. Der Tarifverband Privater Rundfunk (TPR), der neben RTL, SAT 1 und PRO 7 die Mehrzahl der landesweiten Hörfunksender vertritt, war lediglich zu einer linearen Erhöhung der Gehälter von 1,75 Prozent bereit. Für die Gewerkschaften DAG, IG Medien und DJV, die eine Erhöhung um linear 4 Prozent und Struktuverbesserungen gefordert hatten (siehe „M“ 11/97), war dieses Angebot im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des privaten Rundfunks nicht annähernd akzeptabel. Anders als von den Vertretern des TPR in den Verhandlungen behauptet, hielt die positive wirtschaftliche Entwicklung der Privatfunkunternehmen auch 1997 an. So konnten die Fernsehunternehmen ihre Werbeeinnahmen durchschnittlich um 11 Prozent steigern. Auch die Hörfunkunternehmen konnten deutlich zulegen. Vor diesem Hintergrund erwarten die Gewerkschaften eine deutliche Aufbesserung des Angebots der Privatfunkarbeitgeber bei der nächsten Verhandlungsrunde. Als neuer Termin wurde der 17. Dezember 1997 vereinbart.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Klimakiller in der TV-Werbung

Knapp ein Drittel aller Spots in TV und auf YouTube wirbt für klimaschädliche Produkte. Das verstößt gegen den Medienstaatsvertrag, wie die am 6. Mai veröffentlichte Studie „Reklame für Klimakiller“ der Otto Brenner Stiftung offenlegt. Denn der Medienstaatsvertrag untersagt explizit Werbung für „in hohem Maße“ umweltschädliches Verhalten. Die Autoren fordern von der Medienpolitik eine strengere Regulierung klimaschädlicher Werbung.
mehr »

ARD und ZDF: Offene technische Plattform 

ARD und ZDF stellen sich mit einer Open-Source-Initiative und einer gemeinsamen Tochterfirma für den Betrieb ihrer Mediatheken als Streaming-Anbieter auf dem deutschen Markt neu auf. Beide wollen künftig zentrale Komponenten arbeitsteilig entwickeln und gemeinsam nutze, teilten sie gemeinsam mit. Zugleich sollen wichtige Bausteine als Open Source anderen Dienstleistern offen stehen. Das gelte unter anderem für den Player, das Empfehlungs- und das Designsystem.
mehr »

Beitragsanpassung unter der Inflationsrate

Seit die aktuelle Empfehlung der KEF zur Beitragsanpassung vorliegt, gibt es mehrere Ministerpräsidenten, die eine Zustimmung zu einer Erhöhung kategorisch ausschließen. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht vor drei Jahren bereits geurteilt, dass sich ein Bundesland dem Vorschlag der KEF im bislang gültigen Verfahren nicht einfach so widersetzen darf. M sprach mit dem KEF-Vorsitzenden Prof. Dr. Martin Detzel über die aktuelle Debatte um die Rundfunkfinanzierung.
mehr »

Von Erbsensuppe und neuen Geschichten

„Vielfalt schützen, Freiheit sichern – 40 Jahre duale Medienordnung im föderalen Deutschland“. Dies war das Thema des Symposiums, das am 23.  April in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stattfand. Ausrichter war die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM).  Teilnehmer waren Verantwortliche aus Medienpolitik und -wissenschaft, Rundfunkregulierung und Medienunternehmen.
mehr »