In der dritten Runde haben die Verhandlungskommissionen vom Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) und der Kinobeschäftigten in ver.di ein Tarifergebnis erzielt.
Angesichts der schwierigen Ertragslage vieler Kinos im HDF konnte ver.di nur eines ihrer Tarifziele vollständig durchsetzen. Die Jahressonderleistung in 2006 konnte um 5 % auf 630, Euro erhöht werden. Die Entgelterhöhung beträgt ab Juli 2006 12 Cent pro Stunde (zwischen 1,2 und 1,8 % mehr) und gilt genauso wie der ansonsten unveränderte Manteltarifvertrag bis Mitte 2007. Erstmals konnten Ausbildungsvergütungen festgelegt werden. Beide Tarifparteien werden das Ergebnis nun in ihren Gremien abstimmen.
Den Vertretern der Kinobeschäftigten ist dieser Kompromiss, der Lohnerhöhungen erst ein Jahr später und niedriger als gefordert vorsieht, nicht leicht gefallen. Doch konnte sie letztlich überzeugen, dass alle weiteren Rahmenbedingungen aus dem Manteltarifvertrag in den nächsten zwei Jahren nicht verschlechtert werden und zumindest auch eine Erhöhung des Weihnachtsgeldes durchgesetzt werden konnte. Schließlich wurden Forderungen der Arbeitgeber nach niedrigeren Löhnen für Neueingestellte und eine Abhängigkeit der Weihnachtsgelderhöhung von den Besucherzahlen abgewendet.
Zusätzlich zur Festlegung der Azubi-Löhne werden die Gespräche zwischen ver.di und HDF zur kinospezifischen Anpassung von Ausbildungsberufen fortgesetzt. „Bei Besucherzahlen, die unter denen der letzten fünf bis sechs Jahren liegen, war zunächst nicht mehr als die Absicherung des Bestehenden möglichen. Doch auf lange Sicht ist der Erhalt der Urlaubstage, der 38-Stunden-Woche und der anderen Mantelregelungen zusammen mit konkreten Einkommenserhöhungen in den nächsten zwei Jahren viel wert. In der Branche ist der Abschluss als vorbildlich zu betrachten, denn führende Kinoketten zahlen weit niedrigere Löhne. Zusammen mit dem HDF fördern wir zudem die Schaffung von Ausbildungsplätzen,“ erklärte ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.