Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert die sofortige Freilassung des heute bei der Einreise auf dem Istanbuler Flughafen festgesetzten ARD-Korrespondenten, der für seinen Sender, den Südwestrundfunk (SWR), an die türkisch-syrische Grenze weiterreisen wollte: „Die Art und Weise, wie die türkische Administration die Arbeit der Presse unterbindet, ist vollkommen inakzeptabel. Der SWR-Berichterstatter muss unverzüglich seiner Arbeit nachgehen und ungehinderten Zugang zum Ziel seiner Reise bekommen können“, sagte die Bundesgeschäftsführerin der dju in ver.di, Cornelia Haß.
Der neuerliche Fall mache einmal mehr deutlich, dass in der Regierung unter Präsident Erdogan ein frag- und kritikwürdiges Verständnis von Presse- und Informationsfreiheit vorherrsche, so die Gewerkschafterin in einer Pressemitteilung. Das werde auch durch die Prozesse gegen die Cumhuriyet-Redakteure Can Dündar und Erdem Gül deutlich, die an diesem Freitag fortgesetzt werden sollen. Darüber hinaus säßen noch immer rund 20 Journalistinnen und Journalisten im Gefängnis, die sich keines Verbrechens schuldig gemacht hätten. „Eine Demokratie muss auch unliebsame Berichterstattung aushalten und darf sich kritischer Medien nicht durch Polizeistaatsmethoden entledigen“, unterstrich Haß. ver.di macht sich für die Einhaltung der Menschenrechte, speziell der Pressefreiheit in der Türkei stark.