Kein Null-Euro-Praktikum

Jugendmedientage Hamburg

Die Jugendmedientage in Hamburg haben 2012 eine Rekordzahl an Besuchern erreicht, denn zum ersten Mal hatte die Jugendpresse Deutschland auch Schulklassen aus der Stadt eingeladen, zur Medienmesse zu kommen. Daher erreichten sie die bisher nicht vorstellbare Teilnehmerzahl von rund 2000, erklärte die Jugendpresse Deutschland. Den vielen jungen Gästen wurden neben Info-Ständen auch Dialoginseln und zweistündige Workshops angeboten. Die dju war in allen drei Kategorien gut vertreten. Der Samstag und Sonntag war mit intensiven Workshops und Redaktionsbesuchen den für die ganzen Jugendmedientage angemeldeten 500 älteren Jugendlichen vorbehalten. Am Sonntag gab es nicht nur ein kurzes Resümee aller Themen, sondern auch eine Podiumsdiskussion zur Journalistenausbildung. Viele Fragen aus dem Publikum bezogen sich auf Schüler- und freiwillige Praktika. Dabei ging es vorwiegend um die Frage, ob sich die Praktikanten mit den Null-Lohn-Regeln vieler Medienbetriebe abfinden sollten oder besser das Selbstbewusstsein junger Medienmacher die Oberhand bekommen soll. Letzteres unterstreicht die Praktika-Offensive aus dju, DJV und Jugendpresse mit ihrem Slogan „Du bist mehr wert“ ganz explizit. Mit der Einstellung „Wenn ich mich dem Null-Euro-Praktikum widersetze, bekomme ich doch nur Probleme“ sei man im Journalistenberuf falsch, betonte Kathrin Konyen für die Praktika-Offensive. Journalismus verlange nicht nur Handwerk, sondern auch Haltung. Zum Schluss wurde das Geheimnis für die Jugendmedientage 2013 gelüftet: Die JMT werden im kommenden Jahr in Aachen stattfinden.

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Negativrekord der Pressefreiheit

Mehr Übergriffe im Umfeld von Wahlen und eine Rekordzahl von Ländern mit katastrophalen Bedingungen für Medienschaffende. Die Lage der Pressefreiheit hat sich im weltweiten Vergleich weiter deutlich verschlechtert. Dies geht aus der Rangliste der Pressefreiheit 2024 von Reporter ohne Grenzen (RSF) hervor. Der Analyse zufolge befanden sich im vergangenen Jahr 36 Länder in der schlechtesten Wertungskategorie. Das sind so viele wie seit mehr als zehn Jahren nicht.
mehr »

Medienhäuser müssen Journalisten schützen

„Die Pressefreiheit ist auch in Deutschland zunehmend bedroht”, kritisiert die Bundesvorsitzende der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di, Tina Groll, zum Internationalen Tag der Pressefreiheit. Die dju in ver.di verzeichne mit großer Sorge eine wachsende Anzahl der Angriffe, die die Gewerkschaft für Medienschaffende in einem internen Monitoring festhält.
mehr »

Beitragsanpassung unter der Inflationsrate

Seit die aktuelle Empfehlung der KEF zur Beitragsanpassung vorliegt, gibt es mehrere Ministerpräsidenten, die eine Zustimmung zu einer Erhöhung kategorisch ausschließen. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht vor drei Jahren bereits geurteilt, dass sich ein Bundesland dem Vorschlag der KEF im bislang gültigen Verfahren nicht einfach so widersetzen darf. M sprach mit dem KEF-Vorsitzenden Prof. Dr. Martin Detzel über die aktuelle Debatte um die Rundfunkfinanzierung.
mehr »

Filmtipp: Die Mutigen 56

Hin und wieder ist es gar nicht verkehrt, sich bewusst zu machen, wie gut es uns in vielerlei Hinsicht geht. Jedenfalls gemessen an anderen Zeiten. Vieles von dem, was uns heute selbstverständlich erscheint, musste erst erkämpft werden, zum Beispiel die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall; davon erzählt das sehenswerte Dokudrama „Die Mutigen 56 – Deutschlands längster Streik“.
mehr »