Kein Null-Euro-Praktikum

Jugendmedientage Hamburg

Die Jugendmedientage in Hamburg haben 2012 eine Rekordzahl an Besuchern erreicht, denn zum ersten Mal hatte die Jugendpresse Deutschland auch Schulklassen aus der Stadt eingeladen, zur Medienmesse zu kommen. Daher erreichten sie die bisher nicht vorstellbare Teilnehmerzahl von rund 2000, erklärte die Jugendpresse Deutschland. Den vielen jungen Gästen wurden neben Info-Ständen auch Dialoginseln und zweistündige Workshops angeboten. Die dju war in allen drei Kategorien gut vertreten. Der Samstag und Sonntag war mit intensiven Workshops und Redaktionsbesuchen den für die ganzen Jugendmedientage angemeldeten 500 älteren Jugendlichen vorbehalten. Am Sonntag gab es nicht nur ein kurzes Resümee aller Themen, sondern auch eine Podiumsdiskussion zur Journalistenausbildung. Viele Fragen aus dem Publikum bezogen sich auf Schüler- und freiwillige Praktika. Dabei ging es vorwiegend um die Frage, ob sich die Praktikanten mit den Null-Lohn-Regeln vieler Medienbetriebe abfinden sollten oder besser das Selbstbewusstsein junger Medienmacher die Oberhand bekommen soll. Letzteres unterstreicht die Praktika-Offensive aus dju, DJV und Jugendpresse mit ihrem Slogan „Du bist mehr wert“ ganz explizit. Mit der Einstellung „Wenn ich mich dem Null-Euro-Praktikum widersetze, bekomme ich doch nur Probleme“ sei man im Journalistenberuf falsch, betonte Kathrin Konyen für die Praktika-Offensive. Journalismus verlange nicht nur Handwerk, sondern auch Haltung. Zum Schluss wurde das Geheimnis für die Jugendmedientage 2013 gelüftet: Die JMT werden im kommenden Jahr in Aachen stattfinden.

 

Weitere aktuelle Beiträge

Kriminalität nicht mit Migration verknüpfen

Kriminelle Migranten bedrohen die Sicherheit in Deutschland“ – dieses alte rechte Narrativ wird von der AfD neu belebt und verfestigt sich in der Mitte von Gesellschaft und Politik. Medien, die diese realitätsverzerrende Erzählung bedienen, weil sie meinen, die laute Minderheit repräsentiere ein öffentliches Interesse, spielen mit dem Feuer.
mehr »

Mit BigTech gegen Pressefreiheit

Der Vogel ist frei“ twitterte der US-Milliardär und Big Tech-Unternehmer Elon Musk am 28. Oktober 2022, dem Tag seiner Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter, der damals noch den blauen Vogel als Logo hatte. Der reichste Mann der Welt wollte nach eigener Aussage den Dienst zu einer Plattform der absoluten Redefreiheit machen: „Freie Meinungsäußerung ist die Grundlage einer funktionierenden Demokratie, und Twitter ist der digitale Marktplatz, auf dem die für die Zukunft der Menschheit wichtigen Themen diskutiert werden“, hatte Musk vor der Übernahme erklärt.
mehr »

Neue Nachrichten für Russland

Reporter ohne Grenzen (RSF) hat in Paris gemeinsam mit der Witwe von Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, den neuen Fernsehsender Russia’s Future  vorgestellt. Der Sender soll das Vermächtnis des in russischer Haft ermordeten Oppositionsführers bewahren und die Pressefreiheit in Russland stärken. Ausgestrahlt wird er über das von RSF initiierte Svoboda Satellite Package, das unabhängigen, russischsprachigen Journalismus sendet.
mehr »

Mit föderaler Förderung

In Niedersachsen gibt es erstmals eine Förderung von Qualitätsjournalismus aus Steuergeldern des Bundeslandes. In einer ersten Förderrunde hat die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) jüngst Gelder vergeben. 19 Medienunternehmen erhielten insgesamt rund 53.000 Euro, wie die NLM mitteilte. Damit werden nun Projekte zur Aus- und Fortbildung finanziell unterstützt. Doch wie sieht es in den anderen Ländern aus?
mehr »