Journalist_innen und Redakteur_innen haben in Griechenland 24 Stunden lang die Arbeit niedergelegt. Von Dienstagmorgen 5 Uhr MEZ bis heute Morgen 5 Uhr MEZ liefen im griechischen Fernsehen und Radio keine Nachrichtensendungen, stattdessen nur Spiel- und Dokumentarfilme. Auch die staatliche Nachrichtenagentur ANA-MPA wurde bestreikt.
Grund für den Ausstand sind niedrige sowie verspätet gezahlte Gehälter und Honorare, prekäre Arbeitsverhältnisse und die hohe Arbeitslosigkeit unter Journalist_innen. Im Zuge der griechischen Finanzkrise, die im Jahr 2009 ihren Anfang nahm, mussten viele Medienhäuser schließen, wurden verkauft oder arbeiten aufgrund von Sparmaßnahmen mit einem massiv reduzierten Personalbestand weiter. Es kam immer wieder zu Streiks von Journalist_innen und Medienschaffenden.
Der Berlin-Korrespondent für das griechische Programm der Deutschen Welle, Panagiotis Kouparanis, sagt gegenüber @mediares, dass die Situation für Journalist_innen schlimm sei: „Das Durchschnittsgehalt liegt bei 800 bis 900 Euro.“ Zudem müssten Redakteur_innen zum Teil monatelang auf ihre Gehälter warten. Andere Journalist_innen würden hingegen zu „Dauerarbeitslosen“.
Kouparanis gab auch zu bedenken, dass der Verkauf etlicher Medienunternehmen an Investoren dazu führe, dass es kaum noch objektive Berichterstattung in Griechenland gebe, zu beobachten sei eine mediale Zweiteilung in ein regierungsfreundliches und ein regierungsfeindliches Lager.