Harte Fronten bei 1. dpa-Tarifrunde

Mit einer inhaltlich heftigen Konfrontation haben am 25. Januar 2012 die Tarifverhandlungen für die dpa GmbH begonnen. Bei der ersten Runde in Berlin begründeten die Gewerkschaften ver.di/dju und DJV ihre Forderung nach vier Prozent mehr Gehalt für die rund 700 Beschäftigten. Die Geschäftsführung legte kein Angebot vor und sprach von einer kontraproduktiven und harten Forderung, die für das Unternehmen nicht finanzierbar sei.
Die Geschäftsführung wies auf eine anhaltend schwierige Marktlage mit einem extrem aggressiven Mitbewerber hin. Sie forderte die Tarifkommissionen von DJV und ver.di/dju auf, diese besonderen Rahmenbedingungen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Die Gewerkschafter konterten, dass sich auch die Lebensverhältnisse der Beschäftigten mit Preissteigerungen in allen Bereichen seit langem ständig verschlechterten. Der reale Lohnverlust der vergangenen Jahre müsse endlich gestoppt werden. Mit der im Vergleich zu anderen Branchen ohnehin moderaten Gehaltsforderung von vier Prozent habe man den dpa-spezifischen Gegebenheiten ohnehin schon Rechnung getragen, betonten die Vertreter von ver.di/dju und DJV. Man dürfe auch nicht vergessen, dass die Gehaltsentwicklung bei der dpa GmbH im vergangenen Jahrzehnt deutlich hinter der allgemeinen Lohnentwicklung in Deutschland zurückgeblieben sei.
DJV und ver.di/dju fordern auch eine unveränderte Fortgeltung der dpa-Manteltarifverträge. Die Tarifverhandlungen sollen Anfang März in Berlin fortgesetzt werden.

Weitere aktuelle Beiträge

AfD-Einstufung zwingt Rundfunkgremien zum Handeln

Das zunächst unter Verschluss gehaltene Gutachten des Verfassungsschutzes, welches zur Einstufung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) als „gesichert rechtsextremistische Partei“ führte, wurde nunmehr durch Medien veröffentlicht. Innenminister Dobrindt ließ zunächst offen, inwiefern juristische Schritte gegen die Veröffentlichung geplant seien. Christoph Schmitz-Dethlefsen, für Medien zuständiges Mitglied im Bundesvorstand von ver.di, begrüßt, dass nun öffentlich über das Zustandekommen der Einstufung diskutiert werden kann.
mehr »

„Gewerkschaften müssen Schutz bieten“

Marina Weisband hat zuletzt zusammen mit Doris Mendlewitsch das Buch "Die neue Schule der Demokratie. Wilder denken, wirksam handeln." herausgegeben. Die 37-Jährige diskutiert im Gespräch mit M die Rolle von Medien und Gewerkschaften in autoritärer werdenden Staaten und wie das Geschäft mit der Aufmerksamkeit eine ungleiche Machtverteilung befördert.
mehr »

Soziale Medien: Nachbarschaft fördern

Die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zeigen, dass und wie Soziale Medien den Zusammenhalt in Nachbarschaften fördern können. Zwar sei eine niedrigschwellige Zugänglichkeit und eine auf realen Begegnungen basierende Vertrauensebene unerlässlich, aber die Online-Kommunikation schaffe unter Umständen eine neue Qualität sozialer Nähe, so die Forschenden.
mehr »

RBB: Nach- und Neubesetzungen

Beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) wird es voraussichtlich im Herbst eine neue Leitung der Programmdirektion geben. Es gehe darum, dann die Neubesetzung mit dem eingeleiteten Konsolidierungs- und Reorganisationsprozess aufeinander abzustimmen, erklärte der RBB auf Anfrage. Damit wird es keine schnelle Nachbesetzung der Programmdirektorenstelle geben.
mehr »