Start für Tarifrunde Zeitschriften

Während die Tarifverhandlungen der Tageszeitungsjournalist_innen gestern Nacht ohne Ergebnis unterbrochen wurden, hat heute die Tarifrunde für die etwa 6.000 Zeitschriftenredakteur_innen begonnen. Die dju in ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent und eine Mindesterhöhung für Berufseinsteiger_innen von 200 Euro. Schon jetzt sei die Suche nach gutem Personal und Nachwuchsredakteuren schwer. Deshalb müsse die kontinuierliche Abkoppelung der Tarifgehälter in den Redaktionen von der allgemeinen Gehaltsentwicklung beendet werden, sagte dju-Verhandlungsführer Matthias von Fintel.

Zunächst wird die Tarifrunde in kleineren Arbeitsgruppen am 26. April und 17. Mai 2018 intensiv vorbereitet, bevor die große Verhandlungsdelegation der Tarifparteien Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), dju in ver.di und DJV am 6. Juni 2018 zusammentritt. Die Absicht ist, mit diesem Prozedere möglichst schnell zu einem für alle Beteiligten akzeptablen Tarifergebnis zu kommen.

„Die Zeitschriftenverlage sind mitten im digitalen Wandel. Das führt in Redaktionen zu einer Vervielfachung der Printtitel, deren digitaler Ausgaben und eigenständiger Online-Plattformen. Dagegen wurde ab dem Jahr 2000 die Anzahl der Redakteurinnen und Redakteure massiv abgebaut, was erkennbar zu einem Produktivitätszuwachs in den Redaktionen bei gleichzeitiger massiver Arbeitsverdichtung führt. In dieser Tarifrunde ist dementsprechend nun endlich mal ein deutlicher Gehaltszuwachs Pflicht“ erklärte von Fintel zu Beginn der Verhandlungsrunde.

Eine Fortsetzung der relativen Lohnzurückhaltung sei im Wettbewerb der Fach- und Publikumsverlage mit Wissenschaft und Industrie schädlich. „Diesen Trend müssen wir stoppen, um die Qualität der journalistischen Arbeit in den Zeitschriftenredaktionen weiter zu sichern“, sagte der dju-Verhandlungsführer.

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Trumps digitaler Medienpranger

Donald Trump verfolgt mit seinen Attacken auf Medien und Journalist*innen drei Hauptziele: Ablenkung von eigenen Verfehlungen, Bindung seiner rechten Unterstützer*innen und Selbstbereicherung. Große Medienkonzerne unterstützen ihn, um eigene Profitinteressen zu fördern. Das Resultat ist eine Bedrohung von Pressefreiheit und Demokratie.
mehr »

Ein Plädoyer fürs Zuhören

Zuhören, Gehörtwerden, den Dialog auf Augenhöhe führen – das sind Schlagworte unserer Zeit, Leerformeln der politischen Rhetorik. Mit dem Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen sprachen wir über journalistisches Zuhören, BigTech und den Sofortismus der Sozialen Medien.
mehr »

Presse-Versorgung hält hohes Zinsniveau

Die Vertreter*innenversammlung der Versicherten der Presse-Versorgung hat beschlossen, die Gesamtverzinsung für das Jahr 2026 im dritten Jahr in Folge beizubehalten. Damit behauptet die Presse-Versorgung erneut ihre Spitzenposition im deutschen Lebensversicherungsmarkt.
mehr »

Digitale Mobilität als Machtfaktor

Smartphone, Social Media und Plattformen – wie werden Menschen durch mobile, vernetzte Medientechnologien sichtbar, und wer oder was bleibt unsichtbar? Welche Rolle spielen dabei Geschlechter- und Machtverhältnisse? Über diese Fragen diskutierten Medienforscher*innen  auf der Tagung „Bilder in Bewegung, mit Bildern bewegen: Gender, Macht und Mobilität“ in Tübingen.
mehr »