Erstmals loben der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft in diesem Jahr den Deutschen Fairnesspreis aus. Mit ihm soll eine fiktionale Film- oder eine Serienproduktion geehrt werden, die in der Branche in besonderer Weise den Blick auf das gesellschaftlich relevante Thema Fairness lenkt. Welches Thema speziell im Fokus steht, wollen ver.di und BFFS jährlich neu festlegen. In diesem Jahr geht es um Diversity.
„Der Deutsche Fairnesspreis soll ein deutliches Statement der Branche in Sachen fairer Umgang sein. Es gibt viele Geschlechter, Herkünfte, Biographien, Hautfarben, Sexualitäten, Religionsausübungen, Körperlichkeiten, aber diese Vielfalt findet noch viel zu selten den Weg in die Film- und Fernsehlandschaft“, sagte der stellvertretender ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.
BFFS und ver.di wollen mit dem Deutscher Fairnesspreis 2019 herausragende Beispiele für weitestgehend stereotypenfreie fiktionale Filme auszeichnen – Filme, die neue Maßstäbe setzen im Erzählen und Abbilden der Realität. Mit dem nicht-dotierte Preis soll dazu beitragen werden, die Wahrnehmung für das jeweils ausgewählte Fairness-Thema zu schärfen.
20 Verbände der deutschen Film- und Fernsehbranche sind eingeladen, bis Ende April jeweils eine fiktionale Film-/Fernsehproduktion für den Deutschen Fairnesspreis vorzuschlagen, die in der Zeit zwischen dem 1. April 2018 und dem 31. März 2019 herausgebracht und unter fairen Produktionsbedingungen hergestellt worden ist.
In der fünfköpfigen Jury sollen neben dem BFFS und ver.di drei jährlich rotierende Berufsverbände vertreten sein, die je nach Jahresthema ausgewählt werden. In diesem Jahr sind dies der Bundesverband Casting e.V., der Verband deutscher Drehbuchautoren e.V. (VDD) sowie Pro Quote Film. Verliehen wird der Deutsche Fairnesspreis im Rahmen des Deutschen Schauspielpreises am 13. September 2019 im Zoopalast Berlin.
Der neue Filmpreis löst den seit 2014 von ver.di und BFFS gemeinsam verliehenen Preis „Starker Einsatz“ ab. Diese Würdigung war bis 2018 im Rahmen der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises an Personen oder Gruppen vergeben worden, die im oft schwierigen Alltag der Filmproduktion für Fairness und gute Arbeitsbedingungen sorgten, bei Schwierigkeiten vermittelten und damit in besonderer Weise zum Gelingen eines Projektes beitrugen. Zuletzt erhielten mit Barbara Rohm und Birgit Gudjonsdottir zwei starke Frauen die Auszeichnung, die „auf ihre Weise die Räume zu nutzen verstanden haben, die die MeToo-Debatte geöffnet hat“.