Weil im französischen Büro der Nachrichtenagentur Reuters 25 Stellen im Textbereich abgebaut werden sollen, ist die Pariser Redaktion vom 6. auf den 7. März in einen 24stündigen Streik getreten. Der geplante Stellenabbau ist Teil einer Rationalisierungsstrategie, die auch andere Büros der Nachrichtenagentur in Europa betrifft, darunter auch das deutsche, für das im vergangenen Herbst ein Personalabbau von mehr als Prozent angekündigt worden war.
In einer Mitteilung wirft die Pariser Reuters-Redaktion der Geschäftsführung vor, künftig verstärkt auf den Einsatz von automatischen Übersetzungen setzen zu wollen, um ihre Kunden mit Inhalten in französischer Sprache zu versorgen. Dies passe zur globalen Personalabbaupolitik, die insbesondere die Inlandsdienste auf Deutsch, Spanisch, Russisch oder Italienisch betreffe, so die Redakteur*innen.
Dabei habe die Geschäftsführung eben diese Dienste als Mehrwert und Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem englischsprachigen Hauptkonkurrenten Bloomberg genannt und Michael Friedenberg, seit Dezember Chef von Reuters News, diesen Mehrwert zu einer zentralen Säule seiner Strategie erklärt. Zudem, führt die Redaktion an, habe Thomson Reuters mit Stand von Ende Februar in seiner vierteljährlichen Bilanz ein Umsatzplus von neun Prozent verzeichnen können.