Journalismus macht bundesweit Schule

Schülerinnen und Schüler des John-Lennon-Gymnasiums in Berlin hatten bereits 2019 einen Journalismus-macht-Schule-Workshop mit der RBB- Hörfunkjournalistin Aurelie Winker
Foto: Rico Prauss

Medienkompetenz ist so wichtig wie Mathe oder Biologie. Damit das klar wird, besuchen am Internationalen Tag der Pressefreiheit 2021 Journalistinnen und Journalisten Schulen in ganz Deutschland. Im Rahmen von „Journalismus macht Schule“ diskutieren sie mit Schüler*innen darüber, was freie und unzensierte Berichterstattung bedeutet, informieren über die Gefahren durch Falschmeldungen und Hassbotschaften und beantworten Fragen zu ihrer Arbeit.

Die Aktion wurde von der Initiative Journalismus macht Schule ins Leben gerufen. Zu den Gründern gehört auch Netzwerk Recherche.

An diesem 3. Mai mit dabei sind viele bekannte Journalistinnen und Journalisten wie Caren Miosga und Ingo Zamperoni (ARD-Tagesthemen), Marietta Slomka und Claus Kleber (heute journal), Giovanni di Lorenzo (Die Zeit und „3nach9“), Georg Mascolo (Rechercheverbund SZ, WDR, NDR), Steffen Klusmann (Der Spiegel), Alexandra Föderl-Schmid (Süddeutsche Zeitung) sowie andere, vor allem bei Jüngeren bekannte Namen wie Constantin Schreiber (Tagesschau), Mirko Drotschmann („MrWissen2go“) und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim.

Beteiligt sind bundesweit aber vor allem mehrere Hundert Journalistinnen und Journalisten von Zeitungen und Zeitschriften, aus Radio, TV und Online-Portalen, die Workshops und Expertengespräche in Schulen anbieten. Die Aktion läuft in einigen Bundesländern bis zum 7. Mai, in vielen aber darüber hinaus als ganzjähriges Angebot.

Die Koordinierung zwischen Schulen und den Journalisten übernehmen in den jeweiligen Bundesländern sowohl Landesmedienanstalten, Landeszentralen für politische Bildung, große Medienunternehmen oder Institutionen und Organisationen der Medienkompetenzförderung. Unterstützt wird die Aktion durch Bürgermedien wie Alex (Berlin), TIDE (Hamburg) oder die Mediaschool Bayern (München).

„Journalismus macht Schule“ ist eine bundesweite Initiative, die helfen will, die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern durch Unterrichtsbesuche von Journalistinnen und Journalisten zu verbessern.  Dafür haben sich Journalistinnen der Süddeutschen Zeitung, der Zeit, des NDR, BR, RBB, ZDF, von Correctiv, der Reporterfabrik, der Lie Detectors, Lehrende von Journalistenschulen und Universitäten mit Akteuren der Lehrerfortbildung und Medienpädagogen, Medienanstalten und Institutionen der politischen Bildung zusammengetan. Ziel ist es, in einer koordinierten und nachhaltigen Anstrengung Schülerinnen und Schüler zu kompetenten Akteuren in der demokratischen Öffentlichkeit zu machen.

Siehe auch hier.


Studie: Wie informieren sich jungen Menschen?

Innerhalb der Gruppe „Jugendliche“ gibt es große Unterschiede in Nachrichteninteresse und Nutzungsverhalten, fand die Studie „#UseTheNews – Nachrichtennutzung und Nachrichtenkompetenz im digitalen Zeitalter“ heraus. Erstmals schlüsselt eine Analyse präzise und differenziert auf, wie junge Menschen innerhalb der Altersgruppen der Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) und der jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) mit Nachrichten umgehen. Die Studie wurde initiiert von dpa und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien und durchgeführt vom Leibniz-Institut für Medienforschung. Die Ergebnisse wurden am 28. April 2021 beim Mediendialog Hamburg vorgestellt.

Informationen und Download hier


Podcast zum Tag der Pressefreiheit 2021

Zum „Tag der Pressefreiheit“ 2021 sprach M im Medienpodcast mit Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen (RSF) auch über das Abrutschen Deutschlands in der weltweiten RSF-Rangliste der Pressefreiheit. Ein Grund: 65 gewalttätige Übergriffe auf Journalist*innen 2020. Aber natürlich richtet sich der Blick vor allem auch auf die Situation in anderen Ländern.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von SoundCloud. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Nicaraguas bedrohte Medien

Die Diktatur des nicaraguanischen Präsidentenpaars Daniel Ortega und Rocio Murillo hat in den letzten Jahren immer mehr Journalist*innen ins Exil getrieben. Unter erschwerten Bedingungen berichten Menschen wie Lucía Pineda vom Nachrichtenkanal "100% Noticias" oder Wendy Quintero nun aus dem Ausland. Für diese Arbeit nehmen sie stellvertretend für viele andere am 26. November 2024 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung entgegen.
mehr »

Österreich: Gefahr für die Pressefreiheit

In Österreich ist die extrem rechte FPÖ bei den Nationalratswahlen stärkste Kraft geworden. Noch ist keine zukünftige Koalition etabliert. Luis Paulitsch erklärt im Interview, welche Entwicklungen in der österreichischen Medienlandschaft zu erwarten sind, sollten die FPÖ und ihr Spitzenkandidat Herbert Kickl an der Regierung beteiligt werden. Paulitsch ist Jurist, Zeithistoriker und Medienethiker. Von 2019 bis 2024 war er Referent des Österreichischen Presserats, dem Selbstkontrollorgan der österreichischen Printmedien;  seit 2024 bei der Datum Stiftung für Journalismus und Demokratie.
mehr »

KI beinflusst Vielfalt in den Medien

Künstliche Intelligenz kann journalistische Texte in verschiedene Sprachen übersetzen und damit viel mehr Nutzer*innen ansprechen. Gleichzeitig kann sie aber auch Stereotype, die in diesen Texten enthalten sind, verfestigen. Gefahren und Chancen von KI-Anwendungen im Journalismus standen im Fokus der diesjährigen NxMedienkonferenz der Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM), die sich für mehr Vielfalt in den Medien einsetzen.
mehr »

ARD & ZDF legen Verfassungsbeschwerde ein

Nachdem die Ministerpräsident*innen auf ihrer Jahreskonferenz Ende Oktober keinen Beschluss zur Anpassung des Rundfunkbeitrags ab 2025 fassten, haben heute ARD und ZDF Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begrüßt die Initiative.
mehr »