TEHERAN. Die iranische Menschenrechtsaktivistin und Bloggerin Shiva Nazar Ahari ist am 18. September wegen „Propaganda gegen das Regime“, „Versammlung und geheime Verabredung zur Durchführung eines Verbrechens“ und „Moharebeh“ (Feindschaft gegen Gott) zu sechs Jahren Haft und 76 Peitschenhieben verurteilt worden. Freunden der Familie Aharis zufolge will die Menschenrechtlerin gegen das Urteil der 26. Kammer des Teheraner Revolutionsgerichts in Berufung gehen.
Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die Verurteilung der Iranerin auf das Schärfste. „Wir sind schockiert über das Urteil. Die Vorwürfe gegen Ahari entbehren jeder Grundlage. Wir beharren auf der Freilassung der Dissidentin und fordern die Behörden auf, ein faires und transparentes Berufungsverfahren einzuleiten“, so ROG-Geschäftsführer Christian Rickerts. Die 26-jährige Shiva Nazar Ahari war eine Woche vor der Urteilsverkündung, am 12.9., gegen eine Kaution von 500 Millionen Toman (rd. 390.000€) aus dem Teheraner Gefängnis entlassen worden.