ver.di hat mit Streiks in ARD-Sendern auf die vollkommen unzureichenden Angebote von NDR, SWR und WDR in den laufenden Tarifverhandlungen reagiert. Allein am heutigen Freitag (8. Juli 2022) haben beim WDR und seinen Landesstudios mehr als 500 Streikende die Arbeit niedergelegt. Bereits am Montag war der SWR in der Zentrale und den Landesstudios von Streiks betroffen. Die Beschäftigten kämpfen für Tariferhöhungen, die mindestens einen Inflationsausgleich für eine Laufzeit von 12 Monaten vorsehen.
„Die Arbeitsniederlegungen machen deutlich, dass sich die Beschäftigten nicht mit mageren Angeboten abspeisen lassen wollen“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz in einer Medieninformation. „Sollten die Verhandler*innen von NDR, SWR und WDR bei ihren Angeboten aus Nullrunden, minimalen Erhöhungen im ersten Jahr und Einmalzahlungen bleiben, dann provoziert das weitere Streiks“, stellte Schmitz klar. ver.di fordert in den laufenden Verhandlungen über Honorare und Gehälter beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk Mindestbeträge verbunden mit prozentualen Erhöhungen, die mit der gravierenden Inflation mithalten. „Dafür wird auch weiter gestreikt werden. Dann drohen auch anderenorts Programmausfälle wie im WDR“, betonte Schmitz.
Beim WDR war es infolge der Arbeitsniederlegungen zu zahlreichen Störungen im Programmablauf gekommen: In der ARD entfiel die Sendung „Live nach Neun“. Mit Hinweis auf den Streik wurde stattdessen ein vorproduzierter Zusammenschnitt vergangener Sendungen ausgestrahlt. Auch die Sendung „WDR 5 Quarks“ wurde aus der Konserve gesendet. Im Morgenmagazin „MOMA“ fielen mehrere Schalten, u.a. zum Sport, aus. Auch „WDR aktuell“ konnte nicht wie gewohnt produziert werden. So kam es zu durchgeschalteten Nachrichten aus dem SWR. „Den Kolleginnen und Kollegen, die sonst ein starkes Programm machen, danke ich für ihren Streik-Einsatz. Dafür geht es heute auch noch bis 2 Uhr nachts weiter, sicherlich noch mit weiteren Programmausfällen“, so Christoph Schmitz weiter.
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